Deutsche stehen der Wissenschaft mit gemischten Gefühlen gegenüber
Archivmeldung vom 21.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Deutschen befürchten, dass Wissenschaft missbraucht werden könnte, gleichzeitig erhoffen sie sich aber von der Wissenschaft Lösungen für die großen Probleme unserer Zeit. Sie sind auch heute noch genauso skeptisch wie noch vor einem Jahr. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter 1.000 Deutschen, die der Multitechnologiekonzern 3M jetzt veröffentlicht hat.
Die Umfrage in Deutschland ist Teil einer jährlich stattfindenden Befragung von insgesamt 14.000 Menschen in 14 Ländern rund um den Globus. Sie bildet die Grundlage für den State of Science Index (SOSI), der die Veränderung in der Einstellung der Menschen weltweit zur Wissenschaft abbilden soll. Die Erkenntnisse aus der diesjährigen Studie legen nach Ansicht des Multitechnologieunternehmens 3M den Schluss nahe, dass die Wissenschaft auch in Deutschland dringend Befürworter braucht.
Mit zunehmender Relevanz bestehen Skepsis und Angst fort
Konkret zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass die Deutschen einerseits weniger skeptisch gegenüber der Wissenschaft sind als im weltweiten Durchschnitt: 28 Prozent der Befragten in Deutschland sind Wissenschaftsskeptiker, verglichen mit 34 Prozent weltweit. Auch glauben in diesem Jahr mehr Befragte (29 Prozent), dass die Wissenschaft für ihre Familien im Alltag sehr wichtig ist (Vorjahr: 25 Prozent). Die Anzahl der Deutschen, die volles Vertrauen in wissenschaftliche Aussagen haben, ist von neun Prozent im Vorjahr auf 22 Prozent gestiegen.
Auf der anderen Seite ist die grundsätzliche Stimmung gegenüber der Wissenschaft weiterhin sehr zurückhaltend und von Misstrauen und großen Ängsten geprägt. So denkt noch immer mehr als die Hälfte der Deutschen, dass die Wissenschaft genauso viele Probleme verursacht wie sie löst (54 Prozent gegenüber 58 Prozent im Vorjahr). Zudem gibt es enorme Ängste vor den Ergebnissen vieler wissenschaftlicher Bereiche. So ist für 68 Prozent der Befragten der Einsatz von Robotern am Arbeitsplatz etwas, das sie eher ängstigt als begeistert, genauso wie das Klonen von Menschen (93 Prozent), Genom-Editierung (87 Prozent) und Gen-Food (85 Prozent). Außerdem misstrauen viele deutsche Skeptiker der Wissenschaft, weil sie glauben, dass diese von der Wirtschaft (37 Prozent) und der Politik (32 Prozent) beeinflusst wird.
Die Ambivalenz der Deutschen gegenüber der Wissenschaft spiegelt sich auch in ihrer mangelnden Bereitschaft, das Wort für sie zu ergreifen - nur zwölf Prozent der Deutschen setzen sich nämlich für die Wissenschaft ein, wenn sie deren Verdienste mit anderen diskutieren.
International überwiegen Hoffnungen in Wissenschaft
Die internationale Wahrnehmung der Wissenschaft ist trotz einiger Skepsis überwiegend positiv. So geben 80 Prozent der global befragten Menschen an, dass sie Informationen eher glauben, wenn sie von jemandem stammen, der in einem wissenschaftlichen Bereich arbeitet. Die globalen Ergebnisse belegen außerdem: 87 Prozent der Weltbevölkerung glauben, dass die Wissenschaft nötig ist, um die Probleme der Welt zu lösen. Diejenigen, die ihr Interesse an der Wissenschaft bekundet haben, fasziniert die Idee, dass der wissenschaftliche Fortschritt zukünftigen Generationen zugutekommen (59 Prozent) und wichtige Weltprobleme lösen wird (42 Prozent). Konkret begeistert sich die überwiegende Mehrheit der weltweit Befragten (87 Prozent) dabei etwa für Fortschritte in der Behandlung von chronischen Krankheiten wie Krebs sowie die Zukunft der Weltraumforschung (71 Prozent). Ebenso erhoffen sich 40 Prozent derjenigen, die sich für die Wissenschaft interessieren, dass die Forschung ihnen helfen wird, ein längeres, gesünderes Leben zu führen.
Kommunikation ist entscheidend
85 Prozent der Deutschen geben zu, dass sie wenig bis gar nichts über Wissenschaft wissen, ähnlich wie die Befragten weltweit - fast genauso viele sagen, dass sie mehr über Wissenschaft wissen wollen (83 Prozent). Ein Schlüssel zu den Menschen scheint dabei eine leicht verständliche Vermittlung von Wissenschaft zu sein - diese wünschen sich 88 Prozent der weltweit Befragten.
"Die überwiegende Mehrheit der Menschen verbindet mit der Wissenschaft die Chancen, die wir jeden Tag bei 3M sehen. Die Welt braucht Wissenschaft mehr denn je, um zur Lösung der schwierigsten Herausforderungen auf dem Planeten beizutragen", sagte Mike Roman, Chief Executive Officer von 3M. "Gleichzeitig braucht die Wissenschaft Fürsprecher, die sich vereinen können, um zu zeigen, wie sie das Leben der Menschen verändert. Bei 3M verstärken wir unser Engagement für eine bessere Welt durch unsere eigenen technologischen Fähigkeiten und inspirieren andere, die Kraft der Wissenschaft zu sehen. Dazu gehören auch unsere erheblichen Investitionen in die MINT-Ausbildung. Seit fast 50 Jahren entwickelt und finanziert 3M Programme zur Unterstützung der MINT-Ausbildung, zur Förderung der MINT-Gerechtigkeit und zur Entwicklung der Arbeitskräfte von morgen."
Die vollständigen Studiendaten einschließlich Aufschlüsselung nach Ländern sind abrufbar unter https://www.3m.com/3M/en_US/state-of-science-index-survey/.
Um Wissenschaftler zu inspirieren, überzeugend und nachvollziehbar über ihre Themen zu sprechen, hat 3M ein Toolkit entwickelt. Dieses enthält praktische Ratschläge von weltweit führenden Kommunikatoren und Wissenschaftlern und wird auf der Internetseite der Studie kostenlos zum Download bereitgestellt: http://ots.de/cGK6e6
Wissenschaftler nahbarer zu machen, darum geht es in einer Videoreihe, in der 3M Wissenschaftler Einblicke in ihr tägliches Leben geben: http://ots.de/pnTd8T
Quelle: 3M Deutschland GmbH (ots)