Revolution für die Nassrasur?
Archivmeldung vom 14.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchärfer und extrem lange haltbar - diese Eigenschaften besitzt die neue Rasierklinge aus der Hightech-Schmiede eines Ulmer Entwicklungsteams. Möglich wurde dieser Quantensprung an der Klinge durch zwei ganz besondere Entwicklungen: nanokristalline Diamantschichten und deren Plasmaschärfung.
Zur Herstellung einer Rasierklinge wird zunächst eine nanokristalline Diamantschicht auf eine Hartmetallklinge aufgebracht. Danach werden die winzigen Juwelen in der Schicht mit einem durch die Ulmer entwickelten Plasmaschärfverfahren so lange poliert, bis die Schneidkante nur noch wenige Nanometer verrundet ist und nur noch aus wenigen Atomen besteht. Damit gelingt es erstmals, das härteste Material der Welt mit der schärfstmöglichen Schneidkante zu kombinieren.
"Was sich einfach anhört, ist das Ergebnis jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit", erläutert André Flöter. Der promovierte Physiker ist Geschäftsführer der GFD Gesellschaft für Diamantprodukte mbH in Ulm. Trotz der extremen Eigenschaften von Diamant spielte das Material lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle als Werkstoff. Gründe dafür waren vor allem das seltene natürliche Vorkommen und die hohen Kosten der künstlichen Herstellung.
Industrielle Diamantschneidklingen zeigen Standzeiten, die bis zu 1.000 Mal länger sind als die von Stahlklingen. Flöter und seine Kollegen planen jetzt diese neue Technologie mit zusätzlichen Partnern für die Nassrasur zu industrialisieren. "Potenzielle Partner sollten sich mit der Vermarktung im mittleren und gehobenen Preissegment auskennen" erklärt Flöter. "Erste Gespräche laufen schon. Millionär muss man zum Glück nicht sein, um in den Genuss der neuen Rasur zu kommen. Addiert man die Kosten, die man während eines Jahres für Wegwerfklingen ausgibt, so könnte unsere Diamantklinge eine durchaus kostengünstigere Alternative sein."
Quelle: GTD Gesellschaft für Diamantprodukte mbH