Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wissenschaft Kaffee lindert Gedächtnislücken

Kaffee lindert Gedächtnislücken

Archivmeldung vom 15.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Kaffee macht wach – deswegen ist er so beliebt. Koffein bringt auch ein durch Schlafmangel geschwächtes Gedächtnis in Schwung und minimiert die Fehlerquote.

Neurowissenschaftlern ist klar: Erinnerungen – und damit das Gedächtnis – festigen sich, während wir schlafen. Nicht immer entsprechen die Erinnerungen zu 100 Prozent den Tatsachen. Ob solche falschen Erinnerungen ebenfalls entstehen, wenn der Mensch schläft, oder ob vielmehr das Gehirn in manchen Fällen die Informationen nur nicht richtig abruft, war bislang unklar.

Um das herauszufinden, baten Susanne Dieckelmann von der Universität Lübeck und ihre Kollegen Freiwillige zum Test. Die Forscher ließen ihre Probanden Listen mit Wörtern auswendig lernen, die sich im weitesten Sinne um ein Thema drehten – beispielsweise weiß, dunkel, Katze, Nacht im Hinblick auf die Farbe Schwarz.

Schlaf schließt Erinnerungslücken

Dann durfte der eine Teil der Testgruppe eine ruhige Nacht verbringen, die andere Gruppe musste wach bleiben. Am nächsten Morgen legten die Wissenschaftler den Teilnehmern noch einmal die Liste der Wörter vor. Allerdings hatten sie diese um einige weitere Begriffe ergänzt, die die Probanden benennen sollten. Dabei machte die Gruppe mit Schlafmangel deutlich mehr Fehler.

Um zu testen, ob die Erinnerung der übernächtigten Gruppe dauerhaft gestört blieb, durfte sie in der folgenden Nacht ihren Schlafmangel wieder kompensieren. In einem erneuten Test lag die Trefferquote am Morgen darauf bei der ausgeschlafenen Gruppe.

Fehlerhafter Zugriff auf den Speicher

Die Erinnerungen waren also korrekt. Offenbar haben sich die Fehler erst dann eingeschlichen, wenn bereits Gelerntes wiedergegeben werden sollte. Hilft dann möglicherweise ein Wachmacher wie Koffein gegen den negativen Effekt des Schlafmangels? Wiederum musste eine Versuchsgruppe im Dienste der Wissenschaft eine Nacht durchwachen. Eine Stunde, bevor sie erneut den Gedächtnistest absolvierten, bekamen die Teilnehmer am nächsten Morgen Kaffee oder ein Placebo zu trinken. Tatsächlich lag die Kaffeegruppe zu zehn Prozent seltener in ihren Angaben daneben als die Placebogruppe. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Koffein den präfrontalen Cortex beeinflusst – eine Gehirnregion, die durch Schlafmangel gestört wird. Außerdem ist dieses Areal dafür zuständig, zu unterscheiden, was wirklich geschehen ist – und was nicht.

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte hiess in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige