Hunde haben die Intelligenz von Kleinkindern
Archivmeldung vom 15.07.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHunde galten lange Zeit nicht als interessante Forschungsobjekte. Man hielt sie für degenerierte Haustiere, die im Laufe der Domestikation allerlei Fähigkeiten eingebüßt hatten. Wie das P.M. MAGAZIN berichtet, genießen jedoch inzwischen auch Hunde großes Interesse in der Forschung.
Neue Forschungszentren wie das "Clever Dog Lab" in Wien oder das "Duke Canine Cognition Center" in North Carolina widmen sich den lange unterschätzten geistigen Fähigkeiten des gemeinen Haushundes alias Canis familiaris. Und schon jetzt zeigen ihre Arbeiten: Hunde sind viel klüger als gedacht - bei manchen Aufgaben übertreffen sie sogar die Menschenaffen.
Jeder Hund ist fähig, Wörter zu lernen. Laut dem kanadischen Verhaltensforscher Stanley Coren beherrscht ein durchschnittlich intelligenter Canis familiaris 165 Begriffe - fleißiges Training vorausgesetzt. Denn nicht anders als menschliche Schüler müssen Hunde Vokabeln pauken.
Border Collies - nicht zu verwechseln mit den gewöhnlichen Collies à la "Lassie" - sind Coren zufolge die gelehrigsten aller Hunde. Der Forscher wertete eine Reihe von Studien aus und stellte ein Ranking der klügsten Rassen auf: Platz zwei und drei halten demnach Pudel und Deutscher Schäferhund, gefolgt von Golden Retriever und Dobermann.
Die Wiener Forscherin Friederike Range hat zudem bewiesen, dass Hunde fähig sind, Kategorien wie "Hund" oder "Landschaft" zu bilden. Sie setzte ihre Versuchstiere im "Clever Dog Lab" vor den Computer und ließ sie per Touchscreen entsprechende Fotos sortieren - kein Problem für Border Collie Guinness, Rottweiler Lucy und Genossen.
Quelle: P.M. MAGAZIN (08/2010)