JWT Studie: Männer klagen über ihre Rolle als Frau
Archivmeldung vom 11.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mehr Männer sehen sich als das eigentliche schwache Geschlecht. Sie opfern ihre Karriere für die Familie, kochen, kaufen ein und müssen darüber hinaus auf ihre Figur achten. Diskutiert werde aber nur über die Rolle der Frau. Dies sind Ergebnisse des aktuellen internationalen JWT Trend Reports.
Ist der Mann in den westlich geprägten Gesellschaften das eigentlich schwache Geschlecht? Zu diesem Eindruck kann man gelangen, wenn man die Ergebnisse des aktuellen Trend Reports "The State of Men" der internationalen Network-Agenur JWT liest. Denn darin geben acht von zehn Männern an, dass über die Rolle der Frau zwar viel diskutiert wird, die Lage für die Männer aber nicht besser ist. Beispiel Arbeit und Familie. Den Job, Kindererziehung und Haushalt unter einen Hut zu bringen, ist nach den Umfrageergebnissen längst kein weibliches Problem mehr. Mehr als acht von zehn Männern sagen, dass es für sie genauso hart ist, Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen wie für Frauen; sieben von zehn Männern geben an, für die Familie Abstriche in der eigenen Karriere gemacht zu haben.
"In gewisser Weise wollen Männer wie immer Beachtung", kommentiert Tina Rademacher-Scheele, Finanzchefin der Werbeagentur JWT in Deutschland, die Ergebnisse mit einem Augenzwinkern. "In ihren Augen hat sich ihre gesellschaftliche Rolle stark verändert, ohne dass dies von den Frauen richtig belobigt wurde: Alle diskutieren nur über die schwierige Situation der Frau."
Interessanterweise klafft hier in der Auffassung zwischen den Geschlechtern aber eine große Lücke. So behauptet etwa die Hälfte der Männer, für den Lebensmitteleinkauf und das Kochen verantwortlich zu sein. Doch nur knapp zehn Prozent der Frauen sagen, dass ihr Ehemann oder Lebensgefährte dafür zuständig ist. Und während die große Mehrheit der Frauen sich als Hauptverantwortliche in der Kindererziehung sieht, sagen etwa die Hälfte der Männer, sie seien für mindestens ein halbes Dutzend Aufgaben im Bereich der Kinderversorgung verantwortlich. "Was für Frauen längst ganz normal ist, trifft nun auch die Männer: Sie müssen permanent in allen Bereichen ihren Mann stehen. Aber kaum gibt es ein bisschen mehr zu tun - über die Qualität der Erledigung reden wir hier einmal nicht - fangen sie schon wieder an zu jammern", so Rademacher-Scheele.
Gegängelt fühlen sich die Männer offenbar auch durch die von den Medien verbreiteten männlichen Schönheitsideale: Sie müssen gut aussehen. Beinahe acht von zehn Männern sind sich einig, dass der Druck, einen durchtrainierten Körper zu besitzen, inzwischen sogar größer ist als bei Frauen. Als Problemzonen gelten ein Bierbauch (40 Prozent der Männer sagen, dass ihnen ihr Aussehen hier Besorgnis verursacht), Hüftgold (33 Prozent), fehlende Bauchmuskeln/Six-Pack (32 Prozent) und Männerbrüste (30 Prozent).
Das Leben als Mann sei - verglichen mit vor 30 Jahren - um einiges härter geworden, so das Fazit der Aussagen. Sieben von zehn Männern sind der Meinung, dass die Bedeutung des männlichen Geschlechts in der Gesellschaft abgenommen hat. "Haushalt und Job, Kindererziehung und Karriere - das Leben ist härter geworden, das müssen jetzt auch mal die Männer am eigenen Leib erfahren", schmunzelt Tina Rademacher-Scheele.
Der JWT-Trend Report ist das Ergebnis umfassender quantitativer und qualitativer Befragungen, die über ein Jahr von JWTIntelligence durchgeführt wurden. Zwischen dem 29. April und dem 2. Mai 2013 wurden rund 1.000 Erwachsene über 18 Jahren in den USA und GB unter Zuhilfenahme von SONAR[TM], dem JWT eigenen Online-Panel, befragt. Zudem flossen in den Report zahlreiche Aussagen internationaler Experten und Meinungsbildner, dem JWT Zukunftsinstitut in London sowie JWT Strategen aus der ganzen Welt, u.a. aus Argentinien, Kolumbien, Venezuela, Australien, Spanien, Polen und Thailand, mit ein.
Den vollständigen Report "The State of Men" finden Sie auf JWTIntelligence.com.
Quelle: JWT Germany GmbH (ots)