Raumflug verändert das Gehirn
Archivmeldung vom 02.02.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher von der Michigan University haben festgestellt, dass sich in den Gehirnen von Astronauten während der Raumflüge strukturelle Veränderungen vollziehen, heißt es auf der offiziellen Webseite der Universität.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Die Forscher analysierten MRTs von 12 Astronauten, die zwei Wochen im Weltraum verbracht hatten, und MRTs von 14 weiteren Astronauten, die sich sechs Monate lang auf der Internationalen Raumstation (ISS) aufgehalten haben. Alle Astronauten wiesen Veränderungen in der Hirnstruktur auf: Die Graue Substanz hatte sich an verschiedenen Stellen vergrößert oder verringert. Die Veränderungen waren desto ausgeprägter, je länger sich der Astronaut im All aufgehalten hatte.
„Wir haben festgestellt, dass große Bereiche der Grauen Substanz sich verringern, was mit der Umverteilung der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit verbunden sein könnte“, sagte die leitende Forscherin , Rachael Seider. „Die Schwerkraft ist (im Weltraum — Anm. d. Red.) nicht vorhanden, um die Flüssigkeiten im Körper nach unten zu ziehen, was für aufgedunsene Gesichter im Weltraum sorgt.“ Dies verursache auch Veränderungen bei der Lage des Gehirns und dessen Komprimierung.
Dabei sei interessant, dass in den Hirnbereichen, die die Beinbewegungen kontrollieren und sensorische Informationen verarbeiten, die Menge der Grauen Substanz sich erhöht habe. Das sei damit verbunden, dass sich das Gehirn an die Bewegungen in der Schwerelosigkeit anpasse."
Quelle: Sputnik (Deutschland)