Weste gibt Hunden durch Vibration Befehle
Archivmeldung vom 12.07.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher an der Ben-Gurion-Universität haben eine haptische Weste entwickelt, die Hunden per Vibration Befehle geben kann. "Es hat sich gezeigt, dass Hunde auf vibrotaktile Reize ebenso genauso reagieren können wie auf vokale Kommandos, wenn nicht sogar besser", sagt Amir Shapiro, Direktor des Robotiklabors der israelischen Hochschule. Mit dem richtigen Training sei es möglich, Vierbeinern nur per Fernsteuerung Kommandos zu geben.
Vorteil für beeinträchtigte Hundebesitzer
Die haptische Weste enthält vier kleine vibrierende Motoren, die Berührungen simulieren sollen. Sie wird über den Rücken und die Seiten eines Hundes gezogen. Mit einer Fernsteuerung können Menschen Vibrationen auslösen und so Kommandos geben. Die Vierbeiner müssen allerdings zuerst dressiert werden, um spezifische Vibrationen als bestimmte Befehle zu erkennen und diese verlässlich auszuführen. Die Befehle unterscheiden sich durch den Ort und die Länge der Vibration voneinander. Ein Hund, mit dem die Weste getestet wurde, kann die Kommandos "Sitz", "Zu mir", "Drehung" und "Rückwärts Gehen" befolgen.
Diese Technologie bringt laut dem Forschungsteam viele Vorteile, beispielsweise sei es so für körperlich beeinträchtigte Menschen möglich, mit den Vierbeinern leichter zu interagieren. Hunden aus der Ferne Befehle zu geben, wäre unter anderem auch für Rettungseinsätze nützlich. Ein weiterer Vorteil könnte die Möglichkeit sein, mit tauben Hunden besser zu kommunizieren.
Automatisierte Dressur
Den Forschern zufolge könnte die Technologie auch bei existierenden Anwendungen Verwendung finden, die die Haltung eines Hundes erkennen und so feststellen können, ob er einen Befehl ausgeführt hat. Das könne mit einem automatischen Belohnungssystem für Folgsamkeit kombiniert werden. "Wir kommen damit einer teilweise oder auch vollständig automatisierten Dressur näher", meint Shapiro. Das Forschungsteam wird die haptische Weste künftig bei verschiedenen Rassen testen, sowie bei Hunden in unterschiedlichem Alter und in verschiedenen Phasen der Dressur.
Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas