Forscher synthetisieren Nanogold: Mit „Pilz der Unsterblichkeit“
Archivmeldung vom 07.12.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittEin internationales Forscherteam aus Russland, Vietnam und dem Iran hat eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Technologie zur Herstellung der neuen biogenen Nanopartikel aus Silber und Gold entwickelt. Dafür verwendeten sie einen als „Pilz der Unsterblichkeit“ verehrten Pilz. Das berichtet die Fachzeitschrift „Chemosphere“.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "Wie Michail Trubizyn, Professor für allgemeine Chemie an der Nationalen Forschungsuniversität Belgorod (Russland), mitteilte, ist das Interesse von Wissenschaftlern an Silber- und Gold-Nanopartikeln auf ihre hohe katalytische und bakterizide Wirkung, hohe photoelektrische Sensoraktivität sowie auf ihre Biokompatibilität zurückzuführen.
Zugleich gab er an, dass die weit verbreiteten physikalisch-chemischen Verfahren zur Herstellung von Nanopartikeln erhebliche Nachteile hätten, nämlich den Einsatz gefährlicher Chemikalien, hohe Energiekosten, ein komplexes Herstellungsschema und hohe Kosten.
Chemiker hätten vorgeschlagen, mithilfe des lackierten Zunderpilzes (Ganoderma lucidum) Nanopartikel aus Gold und Silber zu synthetisieren, die in verschiedenen Wirtschaftsbereichen weit verbreitet sind. Dieser Pilz sei in der traditionellen asiatischen Medizin wegen seiner antioxidativen, antibakteriellen, entzündungshemmenden und krebsbekämpfenden Eigenschaften beliebt und werde sogar als „Pilz der Unsterblichkeit“ bezeichnet.
„Tatsächlich wirken Mikrofragmente des Pilzes als Substrat, auf dem Silber- oder Goldionen sorbiert werden. Als Ergebnis der Sorption erhielten wir kolloidale Partikel mit einer Größe von 50 Nanometern, die eine hohe bakterizide, katalytische und photoelektrische Sensoraktivität aufweisen“, teilte Trubizyn gegenüber russischen Medien mit.
Die Tests hätten die hervorragende katalytische Aktivität der Nanopartikel bestätigt, die auch bei bis zu fünfmaligem Einsatz erhalten blieben. So würden in neun Minuten 98 Prozent der schädlichen Verunreinigungen von Nitrophenol im Wasser in Anilin umgewandelt, das gesammelt und in der Produktion verwendet werden könne. Bei der Wiederverwendung von Nanopartikeln würden 95 Prozent der Substanz auf ihnen umgewandelt.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Forschung ist laut Wissenschaftlern, dass die Partikel als Nanosensor zur Beobachtung der Umwelt fungieren können. Sie hätten sich vor allem als wirksamer Indikator bei der photokolorimetrischen Bestimmung der Konzentration von Eisen (III)-Kationen in den aquatischen Umgebungen erwiesen, hieß es.
Darüber hinaus hätten Silber-Nanopartikel eine starke antibakterielle Aktivität gegen mehrere Bakterienstämme, darunter Kolibakterien (Escherichia coli), Heubazillus (Bacillus subtilis), Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus, gezeigt."
Quelle: SNA News (Deutschland)