NASA untersucht fliegende Windfarmen
Archivmeldung vom 21.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWindturbinen könnten in Zukunft auch in höheren Lüften schweben, um die dortige Windgeschwindigkeit auszunutzen und heutigen Standortproblemen auszuweichen. Was bisher als verrückte Idee von Ingenieuren und kleineren Start-ups galt, untersucht nun auch die NASA mit Förderungen der US-Regierung. Geprüft wird derzeit, wie Schwärme von Flugdrachen, Luftschiffe oder Ballone für die Stromerzeugung eingesetzt werden können.
Die Idee beruht auf der Nutzbarmachung
der Winde in der Höhe, wobei Seile mit Nanoröhren den erzeugten Strom
zurück auf die Erde schicken. Intelligente Software passt die
Flugobjekte optimal an die Windbedingungen an. Die Flugobjekte können
das ganze Jahr über am Himmel schweben und werden nur im Falle eines
Sturmes oder zur Wartung eingeholt.
Ausbeute bis zu 27 mal höher
Für den NASA-Techniker Mark Moore liegen die Vorteile fliegender Windkraftwerke auf der Hand. "Bereits in 600 Meter Höhe ist die Windgeschwindigkeit zwei- bis dreimal höher als am Boden. Da die daraus erzielbare Leistung die dritte Potenz des Windes ist, kann man damit acht bis 27 mal mehr Strom erzeugen. Zudem ist der Wind in diesen Höhen auch gleichmäßiger", so der Experte.
Am besten würden sich laut Moore derartige Systeme für den
Offshore-Einsatz eignen. "Einerseits gibt es über dem Meer kaum
Anrainerprobleme, andererseits gibt es 20 Kilometer von der Küste
entfernt in niedrigen Höhen kaum mehr Bedarf an Luftwegen."
Erster Prototyp in Italien
Vorläufer des Konzepts gibt es bereits in Italien. Die Firma Kite Gen Research http://www.kitegen.com betreibt nahe Turin den Prototypen eines Windkraft-Flugdrachens für Höhen bis 10.000 Meter, der mit neun Generatoren 27 Megawatt Spitzenleistung erreicht. Das italienische System beruht auf einem elektromagnetischen Generator, der vom Wechsel von Auf- und Abspulen angetrieben wird. Die Windturbine steht dabei am Boden, was einiges an Material und Fundamentarbeiten erspart.
Quelle: pressetext.redaktion Johannes Pernsteiner