Kontaktsportarten verändern Gehirne der Athleten
Archivmeldung vom 23.08.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKontaktsportarten führen zu Veränderungen der Gehirnstruktur und -funktion. Ist das Risiko eines Körperkontakts höher, sind es auch die Auswirkungen auf das Gehirn, wie Forscher des St. Michael's Hospital belegen. In der Vorsaison wurden Gehirnscans bei 65 Uni-Sportlern durchgeführt. 23 übten Sportarten aus, bei denen Körperkontakt dazugehört, 22 betrieben Kontaktsportarten, bei denen der Kontakt erlaubt ist, aber nicht zum Spiel gehört und 20 führten Sportarten ohne Körperkontakt aus.
Kontaktsportarten führen zu Veränderungen der Gehirnstruktur und -funktion. Ist das Risiko eines Körperkontakts höher, sind es auch die Auswirkungen auf das Gehirn, wie Forscher des St. Michael's Hospital belegen. In der Vorsaison wurden Gehirnscans bei 65 Uni-Sportlern durchgeführt. 23 übten Sportarten aus, bei denen Körperkontakt dazugehört, 22 betrieben Kontaktsportarten, bei denen der Kontakt erlaubt ist, aber nicht zum Spiel gehört und 20 führten Sportarten ohne Körperkontakt aus.
Nicht jeder Sport schlecht
Bei den ersten beiden Gruppen zeigten sich Unterschiede in der Gehirnstruktur, der Funktion und bei den chemischen Markern, die mit Gehirnverletzungen in Zusammenhang stehen. Laut Forschungsleiter Nathan Churchill steigt die Besorgnis darüber, wie sich Kontaktsportarten auf das Gehirn auswirken. Die meiste Forschung in diesem Bereich konzentrierte sich bisher auf die langfristigen Auswirkungen für Sportler des American Football oder Eishockey, bei denen die Sportler während einer Spielsaison hunderte Male einen Aufprall erleben können. Weniger ist jedoch über die Folgen von Kontaktsportarten bekannt, bei denen Körperkontakt zwar erlaubt, aber nicht zielgerichtet ist - wie bei Fußball, Basketball oder Feldhockey.
Die Forscher haben Männer und Frauen aus einer Reihe von Sportarten untersucht. Dabei konnten progressive Unterschiede zwischen den Gehirnen bei Sportarten mit keinem, fallweisem oder gezieltem Körperkontakt festgestellt werden. Dazu gehörten Unterschiede in der Struktur der weißen Substanz des Gehirns, den Faserbahnen, die verschiedene Bereiche des Gehirns verbinden und ihnen eine Kommunikation ermöglichen. Sportler mit mehr Körperkontakt wiesen auch Anzeichen einer verringerten Kommunikaton zwischen den Gehirnbereichen und damit auch eine verringerte Aktivität auf. Besonders betroffen waren die Bereiche, die mit dem Sehen und den motorischen Funktionen in Verbindung standen.
Keine Probleme im Alltag
Laut Mitautor Tom Schweizer beeinträchtigen die Unterschiede das Funktionieren im Alltag nicht. Die Studienteilnehmer berichteten von keinen erheblichen Gesundheitsproblemen und waren alle im Universitätssport aktiv. Die in "Frontiers of Neurology" veröffentlichten Studienergebnisse füllen jedoch eine wichtige Lücke beim Wissen darüber, wie sich Körperkontakt beim Sport auf das Gehirn auswirkt. Damit ist auch klarer, warum einige Sportler bei Kontaktsportarten langfristig unter negativen gesundheitlichen Folgen zu leiden haben.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann