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Zukunftsforscher Matthias Horx glaubt Marslandung frühestens in der 40er Jahren

Archivmeldung vom 21.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zukunftsforscher Matthias Horx.  Bild: "obs/OHB SE/vyhnalek.com"
Zukunftsforscher Matthias Horx. Bild: "obs/OHB SE/vyhnalek.com"

Der Zukunftsforscher Matthias Horx glaubt nicht an Leben auf anderen Planeten. "Das Finden von Lebensspuren in unserem Sonnensystem ist ziemlich aussichtslos", sagte der Gründer des deutschen Zukunftsinstituts in einem Interview für das Digitalmagazin des Raumfahrtunternehmens OHB SE.

Leben funktioniere nicht isoliert. Leben sei immer die Entstehung von ungeheurer Komplexität in verbundenen Strukturen. "Einzelne organische Zellen könnten sich auf dem Mars nicht halten, und größere Organismen hätten wir längst entdeckt", so Horx. "Deshalb ist meine Überzeugung, dass wir nichts finden werden. Denn selbst wenn es gelingt, Spuren von Leben zu finden: es werden mutmaßlich abgestorbene Mikroben sein, die wir wohl kaum emotional als Leben oder Lebewesen empfinden werden. Die kognitive Dissonanz, die in dieser Forschung steckt, ist doch, dass dort draußen in Wahrheit tatsächlich niemand ist." Wir Menschen wüssten, dass es Millionen von Planeten gibt. "Aber faktisch", resümiert Horx, "sind wir sehr allein."

Die erste Ankunft von Menschen auf dem Mars wird seiner Ansicht nach auch nicht so schnell gehen, wie allgemein angenommen. "Wir müssen mindestens noch bis in die 40er Jahre dieses Jahrhunderts warten, bis Menschen auf dem Mars landen", sagt Horx. "Eine derartige Mission mit Astronauten benötigt den Antrieb durch Träume und eine bestimmte Pionierhaftigkeit. Es braucht ein gigantisches Motiv. Und das ist im Grunde nicht in Sicht. Noch nicht." Es werde nicht gehen wie zu den Zeiten von Kolumbus, als sich einige vom König finanzierte Seeleute aufmachten, einen neuen Kontinent zu entdecken, so der Zukunftsforscher. "Wenn man physisch zum Mars will, dann muss man es richtig machen.

Das heißt, dann muss man dort auch eine Station aufbauen und dort bleiben. Das ist schon noch was anderes, als eine Kapsel auf dem Mond zu landen und nach drei Tagen wieder nach Hause zu fliegen." Wenn Menschen tatsächlich künftig solche Reisen unternehmen sollten, müssten nicht nur grundlegende technische Probleme gelöst werden, sondern es müsse auch alles grundlegend billiger werden, so Horx. Selbst ein globaler Konzern könne solche Ausgaben nicht stemmen. "Darüber hinaus braucht es auch Zeit, einen neuen Mythos zu entwickeln, ein Narrativ für dieses größte Ereignis der Weltgeschichte zu kommunizieren", erklärt der Zukunftsforscher. "Deshalb meine ich, dass wir mindestens noch bis in die 40er Jahre dieses Jahrhunderts warten müssen, bis Menschen auf dem Mars landen." Und Anfang August 2049 und im Juni 2050 wird es wieder eine Konstellation geben, in der Erde und Mars in einem bestimmten günstigen Verhältnis zueinander stehen.

Quelle: OHB SE (ots)


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