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Weg frei für die kostengünstige Herstellung flexibler OLEDs

Archivmeldung vom 15.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Forscherin vom Fraunhofer IPMS präsentiert eine flexible OLED mit neuem Barriereschichtsystem Foto: J. Wieczoreck
Forscherin vom Fraunhofer IPMS präsentiert eine flexible OLED mit neuem Barriereschichtsystem Foto: J. Wieczoreck

Der Traum einer preiswerten, energiesparenden Beleuchtung im großen Maßstab ist Dank den von Fraunhofer Forschern entwickelten Barriereschichtsystemen für flexible OLEDs ein Stück näher gerückt

Die organische Leuchtdiode (OLED) gilt als ein Leuchtmittel der Zukunft, das die heute üblichen Glühlampen mit ablösen könnte. Sie wandelt Elektrizität ohne große Energieverluste in flächiges Licht hoher Qualität um. Bisher sind die auf dem Markt befindlichen OLEDs allerdings noch recht preisintensiv und werden ausschließlich auf starren Materialien, wie Glas, hergestellt. Die Entwicklung von flexiblen organischen Leuchtdioden, die in industriellen Anlagen in großem Maßstab produziert werden können, verspricht hier große Kostenersparnis und somit eine breite Vermarktung der umweltfreundlichen und hocheffizienten Leuchtmittel.

Den Wissenschaftlern zweier Dresdener Fraunhofer-Institute ist es gelungen flexible, großflächige, organische Leuchtdioden mit den für eine lange Lebensdauer notwendigen Barriereschichten herzustellen. Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS und das Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP haben zusammen in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt ROLLEX (Rolle-zu-Rolle-Fertigung hocheffizienter Leuchtdioden auf flexiblen Substraten, FKZ 13N8858 und 13N8857) erstmals eine flexible OLED mit einer Dünnschichtverkapselung in einer Rolle-zu-Rolle-Beschichtungsanlage hergestellt. Prof. Karl Leo, Institutsleiter des Fraunhofer IPMS, bestätigt: "Die erfolgreiche Herstellung einer OLED im Vakuum-Rolle-zu-Rolle Verfahren ist ein Durchbruch auf dem Weg zu hocheffizienten und preisgünstigen Bauelementen. Der Erfolg dieses Projektes hat die Leistungsfähigkeit des Dresdener Organik-Standortes erneut unter Beweis gestellt."

Eine überaus wichtige Komponente flexibler OLEDs ist die homogene Verkapselung der leuchtenden OLED-Schichten mit transparenten Barriereschichten. Das Eindringen kleinster Mengen Feuchtigkeit oder Sauerstoff verkürzt die Lebensdauer einer OLED stark, sodass die Leuchtmaterialien durch Barriereschichten möglichst großflächig und ohne Defekte geschützt werden müssen. Andererseits müssen die Barriereschichten das ausstrahlende Licht passieren lassen und dürfen dessen Farbe nur minimal beeinträchtigen.

In ihrer Pilotanlage konnten die Forschergruppen erstmals OLED-Materialien auf eine preisgünstige Aluminiumfolie aufbringen und mit dem vom Fraunhofer FEP patentierten Schichtsystem verkapseln, ohne die Leuchtfähigkeit der Folie zu beeinträchtigen. Dr. Christian May, Leiter des Geschäftsfeldes "Organische Materialien und Systeme" am Fraunhofer IPMS, ist erfreut über den Projekterfolg: "Bei der Entwicklung der flexiblen OLED konnten Erfahrungen beider Institute optimal zusammengebracht werden. Ich bin begeistert, dass wir die vom Fraunhofer FEP entwickelten wirksamen Barriereschichtsysteme in die OLED-Technologie des Fraunhofer IPMS integrieren konnten." Dr. Nicolas Schiller, Leiter des Geschäftsfeldes "Beschichtung von flexiblen Produkten" am Fraunhofer FEP, ergänzt: "Die Beschichtungsprozesse erfolgen alle im Rolle-zu-Rolle-Modus mit einem kontinuierlich bewegtem Substrat und weisen daher ein erhebliches Kostensenkungspotenzial auf."

Die von den zwei Fraunhofer-Instituten entwickelte Technologie stellt einen Meilenstein für den weiteren Weg zur industriellen Herstellung von flexiblen OLEDs dar. Neben OLEDs können auch weitere Bauteile, wie z. B. organische Solarzellen oder Speichersysteme, mittelfristig realisiert werden.

Die Arbeiten sollen von den Dresdener Instituten in einem größeren Konsortium fortgesetzt werden. Weitere Informationen zu den erzielten Ergebnissen finden Sie unter http://www.rollex-projekt.de und http://www.ipms.fraunhofer.de/de/comedd sowie Informationen zum Fraunhofer IPMS und Fraunhofer FEP unter http://www.ipms.fraunhofer.de/ bzw. http://www.fep.fraunhofer.de/.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP
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