Duft-Angriff: Gerüche können Umsätze beeinflussen
Archivmeldung vom 28.01.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mehr Firmen versuchen mit raffinierten Geruchskompositionen Gefühle und Kaufverhalten zu manipulieren. Wie die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, ist es bei amerikanischen Immobilienmaklern Tradition, im Verkaufsobjekt schnell einen Apfelkuchen oder Schoko-Cookies in den Ofen zu schieben, damit den Interessenten das Wasser im Mund zusammenläuft.
Viele Bäckereien, die selbst gar nichts mehr herstellen, sondern nur noch Fertigware verkaufen, blasen den künstlichen Duft frisch gebackener Brötchen auf die Straße, um Kunden zu ködern. Für Bistros, die nichts als Fertigessen in die Mikrowelle schieben, gibt es authentischen Bratkartoffelduft.
Allerdings könne man "nicht einfach irgendeinen netten Geruch nehmen und erwarten, dass es funktioniert", sagt Dr. Eric Spangenberg, unter dessen Leitung ein Team der Washington State University in der Damenabteilung eines Modekaufhauses Vanille-Geruch verbreitete und die Herrenabteilung nach marokkanischer Rose riechen ließ (ein Duft, der bei Tests mit Männern sehr gut abgeschnitten hatte). Die Umsätze verdoppelten sich nahezu. Als die Forscher jedoch die Beduftung umdrehten und den Damen marokkanische Rose und den Herren Vanille anboten, sanken die Umsätze unter den Durchschnitt.
Quelle: WUNDERWELT WISSEN (02/11)