Lautes Lesen verbessert Gedächtnis entscheidend
Archivmeldung vom 05.12.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMan erinnert sich eher an etwas, wenn man diese Info laut liest, wie Forscher der University of Waterloo herausgefunden haben. Das Sprechen des Textes hilft dabei, dass Wörter ins Langzeitgedächtnis gelangen. Als Produktionseffekt bezeichnet, kommt das Team um Colin M. MacLeod zu dem Fazit, dass die doppelte Aktivität des Sprechens und des Sich-Hörens die positivsten Auswirkungen auf das Gedächtnis hat.
Aktive Beteiligung wichtig
"Diese Studie bestätigt, dass Lernen und Gedächtnis von einer aktiven Beteiligung profitieren. Laut dem Psychologen führt das Hinzufügen einer aktiven Maßnahme oder eines Produktionselements dazu, dass dieses Wort im Langzeitgedächtnis ausgeprägter wird. Für die Studie wurden vier Methoden zum Lernen geschriebener Infos getestet. Dazu gehörten das Leiselesen, einem anderen beim Lesen zuzuhören, das Hören einer Aufzeichnung eines selbst gelesenen Textes und selbst laut zu lesen.
Die Ergebnisse der Tests mit 95 Teilnehmern zeigen, dass der Produktionseffekt beim eigenen lauten Vorlesen von Informationen zu den besten Gedächtnisleistungen führt. MacLeod zufolge könnten von diesen Forschungsergebnissen vor allem Senioren profitieren, die sich mit Puzzles und Kreuzworträtseln beschäftigen sollen, um ihr Gedächtnis zu verbessern. Die in "Memory" veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass Teile des Gedächtnisses von der Sprache profitieren, da sie persönlich auf sich selbst bezogen ist.
Viel bessere Merkfähigkeit
Diese Studie legt nahe, dass sich Aktionen oder Aktivitäten positiv auf das Erinnerungsvermögen auswirken. Es sei bekannt, dass regelmäßiger Sport und Bewegung ebenfalls für ein gutes Gedächtnis wichtig sind. Die aktuelle Studie baut auf früheren Arbeiten der Wissenschaftler auf, bei denen der Produktionseffekt von Aktivitäten wie Schreiben und Tippen von Wörtern auf die Verbesserung der allgemeinen Merkfähigkeit untersucht wurden.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann