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Neuer Motor mit 150.000 Umdrehungen pro Minute

Archivmeldung vom 23.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Arda Tüysüz (vorne) testet neuen Reaktionsrad-Antrieb. Bild: zVg Celeroton/PES
Arda Tüysüz (vorne) testet neuen Reaktionsrad-Antrieb. Bild: zVg Celeroton/PES

Forscher der ETH Zürich und des ETH-Spin-offs Celeroton haben einen ultraschnellen, magnetisch gelagerten Elektroantrieb für Reaktionsräder entwickelt. Die hohe Drehzahl des Reaktionsradantriebs, der mehr als 150.000 Umdrehungen pro Minute erreicht, ermöglicht zudem eine starke Miniaturisierung des Antriebssystems und macht dieses interessant für den Einsatz in Kleinstsatelliten.

Zwar seien Elektronik, Magnetlagerung und das physikalische Grundprinzip schon einmal da gewesen. Diese Grundlagen in einem Hochgeschwindigkeitsantrieb zusammenzufügen, der massiv kleiner und energieeffizienter ist und um einen Faktor 20 mehr Umdrehungen als bisherige Modelle erzielt, sieht Arda Tüysüz, Postdoc am Power Electronic Systems Laboratory, hingegen als die eigentliche Ingenieurskunst.

"Mit der magnetischen Lagerung können wir zudem die Vibrationen vermeiden", so Tüyüz. Da das System nicht geschmiert werden muss, lässt es sich auch im Vakuum betreiben, was es für den Einsatz im All prädestiniert. Die magnetische Lagerung ermöglicht es zudem, das Reaktionsrad sanft und glatt in Drehung zu versetzen, weil kein Reibungswiderstand beim Anlaufen auftritt. "Das von uns neu entwickelte System ist insgesamt betrachtet komplex."

ESA zeigt ihr Interesse

Das System, das die ETH-Experten zusammen mit ihren Kollegen der Celeroton entwickelt haben, ist erst ein Prototyp, mit dem die Funktionsweise bewiesen wurde. Die Resultate wurden wissenschaftlich publiziert, käuflich erhältlich ist es jedoch noch nicht. Dennoch gibt es bereits erste Interessenten, allen voran die europäische Weltraumbehörde ESA.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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