EPFL-System spart 4.000 Kilowattstunden
Archivmeldung vom 07.11.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin neues Wasser-Management-System spart Energie und Geld, so Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Um es zu vermarkten, haben die Experten das Start-up Droople gegründet, das bereits einen Kunden hat. Das Montreux Jazz Café, das die EPFL auf dem Campus betreibt, hat mit dem System seinen Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung um jährlich 4.000 Kilowattstunden reduziert.
Alle Wasserzapfstellen gemessen
Droople montiert an allen Wasserzapfstellen Messgeräte, die die Temperatur des Wassers, die Menge und die Zeit registrieren, zu der es abgerufen wird. Diese Daten landen über ein sogenanntes Low Power Wide Area Network, ein Übertragungsprotokoll, das Niedrigenergiegeräte wie batteriebetriebene Sensoren mit einem Netzwerkserver verbindet, in einem Zentralrechner. Hier werden sie ausgewertet. "Unser Programm setzt verschiedene Algorithmen ein, um nützliche Informationen herauszufiltern", sagt Ramzi Bouzerda, der Gründer und CEO von Droople.
"Ich wollte wissen, ob es sinnvoll ist, die in Form von Kühlwasser anfallende Abwärme der Kompressoren zurückzugewinnen", so EPFL-Wissenschaftler David Gremaud. Bisher geht diese Wärme verloren. Sein Team hat intelligente Messgeräte an der Wärmeabfuhr der Kompressoren der Kühlanlagen installiert, die die dort produzierten Wärmemengen aufzeichneten. Nach zwei Wochen wertete Gremaud die Daten aus. Es zeigte sich, dass es sich lohnt, den Abwärmestrom zu nutzen, um Wasser für den Küchenbedarf zu erwärmen. Die dafür benötigte Leistung lag bei 4.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Nach wenigen Jahren amortisiert
Mit dem neuen System lassen sich pro Jahr 720 Schweizer Franken einsparen. Da die Wärmerückgewinnungsanlage zwischen 1.000 und 1.800 Franken kostet, amortisiert sich die Investition binnen wenigen Jahre. "Unsere Entscheidung passt zur Energieeffizienz-Politik der EPFL. Jetzt sammeln wir Daten im L'Esplanade, einem Restaurant auf dem EPFL-Campus", erklärt Gremaud. Weitere sollen folgen - die Hochschule betreibt fünf Restaurants.
Drooples Systen kann nicht nur Energie sparen, sondern auch anderweitig die Kosten senken. Aus hygienischen Gründen müssen beispielsweise Filter in Kaffeemaschinen regelmäßig ausgetauscht werden. Wenn ein Droople-Gerät angeschlossen ist, das den Durchfluss misst, kann die Standzeit verlängert werden, bis die vorgegebene Menge an Wasser durchgeflossen ist. Das reduziert die Wartungskosten.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens