U.S. Air Force testet F-16-Kampfjets als Drohnen
Archivmeldung vom 26.09.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBoeing hat ausgemusterte Kampfjets für den Einsatz als Drohnen umgerüstet. Vergangene Woche hat eine Lockheed Martin F-16 erstmals einen unbemannten Flug unternommen. Zwei Piloten der U.S. Air Force kontrollierten das Flugzeug vom Boden aus. Geflogen wurde die F-16 von Florida zum Golf von Mexiko. Boeing argumentiert, dass diese Innovation für das Training von Piloten eingesetzt werden könnte.
Die F-16, die in den vergangenen 16 Jahren in Arizona außer Dienst gestanden hatte, flog in einer Höhe von 12,2 Kilometer und einer Geschwindigkeit von Mach 1,47. Es wurden Manöver wie eine Fassrolle und ein Split S durchgeführt - eine Kombination, die vor allem dazu dient, im Gefecht feindlichen Raketen auszuweichen. Das Flugzeug fliegt danach in der richtigen Position in die entgegengesetzte Richtung.
Laut Boeing wurde die unbemannte F-16 von zwei Flugzeugen begleitet, die sicherstellen sollten, dass sie in Sichtweite blieb. Sie enthielt auch Vorkehrungen für eine Selbstzerstörung im Notfall. Dem Unternehmen zufolge wurden während des Fluges sieben G erreicht. Die F-16 sei jedoch auch in der Lage, Manöver bei neun G durchzuführen. Dabei könnte es zu Problemen für an Bord befindliche Piloten kommen.
Laut Ryan Inman, Kommandeur der U.S. Air Force's 82nd Aerial Targets Squadron, ist dieser Test sehr erfolgreich abgelaufen. Boeing verfügt derzeit über insgesamt sechs modifizierte F-16. Sie laufen jetzt unter der Bezeichnung "QF-16". Das Militär plant angeblich, einige von ihnen in Gefechtstests einzusetzen.
Kritiker warnen vor Kriegsführung
Ein Sprecher der Campaign to Stop Killer Robots http://stopkillerrobots.org warnt jedoch vor der Versuchung, diese Flugzeuge auch im Krieg einzusetzen. Laut Noel Sharkey ist es denkbar, dass diese Drohnen gegen Menschen auf dem Boden eingesetzt werden.
"Vor allem die hohe Geschwindigkeit dieser Flugzeuge bereitet mir große Sorgen. Es könnte sein, dass sie nicht in der Lage sind, ihre Ziele sehr deutlich zu unterscheiden. Denkbar ist auch, das diese sogenannten 'Ziele' zum Testfall für eine Kriegsführung mit Drohnen werden und wir damit dem automatisierten Töten einen Schritt näher rücken."
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein