NASA-Chef Griffin im PHOENIX-Exklusiv-Interview: "Werden ISS bis 2010 problemlos fertig stellen"
Archivmeldung vom 22.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn einem exklusiven Fernsehinterview für PHOENIX hat NASA-Chef Michael Griffin am heutigen Freitag die Arbeit der deutschen und der europäischen Raumfahrt gelobt. "Ich bin sehr beeindruckt von der großartigen Arbeit, die hier geleistet wird, und von der hohen Qualifikation der Wissenschaftler.
Das DLR und Europa
insgesamt sind ein entscheidender Partner, für die USA, für fast alle
unsere wissenschaftlichen Missionen und auch für das Programm zum Bau
der ISS. Wir könnten ohne ihre Beteiligung wirklich keinen Erfolg
haben", sagte Griffin in dem Interview, das PHOENIX in Ausschnitten
um 22.45 Uhr und komplett am Samstag, 21.45 Uhr, jeweils in der Reihe
"ALL-Tag - Die Thomas Reiter Mission" ausstrahlt.
Auch auf den jüngsten Flug der Raumfähre Discovery, die den deutschen
Astronauten Thomas Reiter zur ISS brachte, ging der NASA-Chef ein:
"Die wichtigste Erkenntnis aus dem jüngsten Shuttle-Flug ist sicher,
dass unsere Verbesserung der Tankisolierung im Großen und Ganzen
funktioniert hat. Wir sind jetzt sicher, dass wir ein gutes und
sicheres Shuttle-System zur Verfügung haben, das wir einsetzen
können, um den Bau der ISS gemeinsam mit unseren internationalen
Partnern zu vollenden." Griffin sagte, dass die permanente Besatzung
auf der ISS bis 2009 auf dann sechs Astronauten aufgestockt werden
solle. Thomas Reiters' Mission sei "der erste Schritt zurück, die
Raumstation wirklich zu nutzen und nicht nur zu warten". Die Chancen,
die ISS bis zum Jahr 2010 fertig zu stellen, seien mit Blick auf den
erfolgreichen Discovery-Flug in der vergangenen Woche sehr groß. "Wir
hoffen, dass wir bis zur Außerdienststellung der Shuttles keinen
Unfall mehr haben werden. Und wir freuen uns darauf, bis 2010 noch
jedes Jahr fünf Shuttle-Flüge zu leisten. Bis dahin werden wir die
Raumstation problemlos fertig stellen können", sagte der NASA-Chef
Die Berufung des deutschen Astronauten Hans Schlegel in die
Columbus-Mission im kommenden Jahr begrüßte Griffin: "Schlegel ist
ein ganz erfahrener Astronaut und ein Vollmitglied des
internationalen Astronauten-Teams." Das Columbus-Labor sei eines der
drei ganz entscheidenden Forschungsprojekte an Bord der ISS.
Ebenfalls im PHOENIX-Interview zeigte sich der Vorstandsvorsitzende
des DLR, Sigmar Wittig, zuversichtlich, das Columbus-Modul im Herbst
2007 ins All zu bringen. "Ich bin persönlich sehr stolz darauf, dass
Thomas Reiter und Hans Schlegel wichtige Beiträge zu dieser
internationalen Mission leisten werden. Die deutsche Seite leistet ja
schon 41 Prozent des europäischen Beitrages zur ISS, und ich glaube,
es lohnt sich wirklich, dann auch zwei Astronauten dort oben zu
haben." Wittig erklärte, die bemannte Raumfahrt werde in Deutschland
stärker akzeptiert, sobald es einen klaren Zeitplan gebe und im
operativen Bereich und von wissenschaftlicher Seite her Erfolge gebe.
Samstag, 22. Juli 2006, 21.45 Uhr - "ALL-Tag: Die Thomas Reiter
Mission"
Das ausführliche Interview mit NASA-Chef Michael Griffin vom Freitag;
Aktuelles und Wochenrückblick zur Mission von Thomas Reiter auf der
ISS.
PHOENIX begleitet in rund 100 Sendungen - so umfangreich wie kein
anderer Sender - die Raumfahrt-Mission des deutschen Astronauten
Thomas Reiter. In der Reihe "ALL-Tag: Die Thomas Reiter Mission"
zeigt der Bonner Sender immer montags, mittwochs und freitags von
22.45 Uhr bis 23.00 Uhr sowie samstags in einer 30-minütigen
Sondersendung von 21.45 Uhr bis 22.15 Uhr den Alltag und die Arbeit
des deutschen Astronauten und seiner beiden amerikanischen und
russischen Kollegen auf der ISS. Im Columbus-Controllzentrum in
Oberpfaffenhofen und im Bonner PHOENIX-Studio werden die Moderatoren
Conny Czymoch, Michael Krons und Carl-Ludwig Paeschke mit
Raumfahrt-Experten die Bilder aus dem All kommentieren und die
Experimente der Astronauten den Zuschauern am Bildschirm erklären.
Über den Verlauf der Mission sowie Erfolge, aber auch plötzlich
auftretende Probleme und ihre Lösungen, werden die PHOENIX-Zuschauer
unmittelbar informiert.
Quelle: Pressemitteilung PHOENIX