Anti-Elektronen in der Galaxis
Archivmeldung vom 10.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAlles hat zwei Seiten - auch die Materie: So existiert zu jedem Elementarteilchen ein Antiteilchen mit derselben Masse, aber der entgegengesetzten elektrischen Ladung. Zwar haben die Astronomen bisher nirgendwo im Weltall die in der Science-Fiction-Literatur viel beschworene Antimaterie entdeckt, wohl aber einen ihrer Bausteine: das Gegenstück zum Elektron, das sogenannte Positron.
Jetzt zeigen Beobachtungen mit dem europäischen Satelliten INTEGRAL, dass diese positiv geladenen Partikel innerhalb unseres Milchstraßensystems ungleich verteilt sind - im Westen der zentralen Region wurden entlang der galaktischen Scheibe etwa doppelt so viele Positronen gefunden wie im Osten. Eine ähnliche Verteilung fanden die Forscher um Georg Weidenspointner vom Garchinger Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik für eine Population von Röntgendoppelsternen. Offenbar stammt also ein Großteil der Positronen aus dieser Quelle.
Quelle: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.