Experten arbeiten an noch genaueren Vorhersage-Modellen
Archivmeldung vom 02.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSupercomputer, die zu den leistungsstärksten der Welt gehören, haben heutzutage den Meteorologen viel Arbeit abgenommen. Vorhersagen für sieben Tage und mehr haben eine Qualität und Zuverlässigkeit erreicht, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar schien.
Vor einem aufziehenden Orkan
wie KYRILL im Januar dieses Jahres, kann manchmal schon Tage zuvor
gewarnt werden. Prof. Dr. Gerhard Adrian, Vizepräsident des Deutschen
Wetterdienstes (DWD): „Eine besondere Herausforderung für
Wettervorhersagemodelle sind jedoch noch immer die vielen sehr
kleinräumigen Wetterphänomene, wie Böenlinien oder Gewitter.“ Zu
dieser Thematik treffen sich auf Einladung des DWD vom 5. bis 7.
November im hessischen Bad Orb rund 100 Experten aus aller Welt zu
einem „Erfahrungsaustausch über quantitative Niederschlagsvorhersagen
in Wettermodellen“.
Nicht Masse, sondern Klasse zählt
Längst vorbei sind die Zeiten, als möglichst viele - wenn auch
ungenaue – Wetterstationen am Boden die Voraussetzung einer
ordentlichen Vorhersage waren. Inzwischen zählt nur noch Klasse,
nicht Masse. Der Schlüssel für noch präzisere Wettervorhersagen liegt
nämlich heutzutage vor allem in der Kapazität moderner
Hochleistungsrechner. Je größer deren Leistung, desto genauer das
Abbild dessen, was in der Atmosphäre gerade geschieht. Der DWD
verwendet als einer der ersten Wetterdienste in Europa besonders
feinmaschige Modellierungen, die auch endlich Gewitter und Labilität
in der Atmosphäre gut nachbilden können. Daneben wird die
meteorologische Verifikation, also der automatische Vergleich
zwischen Vorhersage und tatsächlichem Wetter, ein Schwerpunktthema
der Experten sein, die u. a. aus Frankreich, Niederlande,
Großbritannien, Italien, Tschechien, Russland, Belgien, der Schweiz,
USA, Kanada und Japan kommen.
Wichtige Verbesserungen für den Hochwasser- und Klimaschutz
Genauere Angaben, insbesondere zur Menge der vorhergesagten
Niederschläge, dienen vor allem dem Hochwasserwarndienst, aber auch
der Landwirtschaft. Verbesserungen in der Vorhersage tragen
gleichzeitig dazu bei Auswirkungen des drohenden Klimawandels zu
verringern.
Quelle: Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst