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Kinder tappen beim Spielen oft in die Werbefalle

Archivmeldung vom 11.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: flickr.com/r. nial bradshaw
Bild: flickr.com/r. nial bradshaw

Bereits die jüngsten Smartphone- und Tablet-Nutzer kommen beim Bedienen der Geräte mit problematischen Marketingmaßnahmen in Berührung. Die Hälfte der 25 beliebtesten Spiele-Apps und alle Social-Media-Spiele sowie Advergames, also extra zu Marketing-Zwecken entworfene Spiele, beinhalten irgendeine Form von Werbung oder Product Placement. Zu diesem Ergebnis kommt Giuseppe Veltri von der University of Leicester, der an der von der Europäischen Kommission beauftragten Studie mitgearbeitet hat.

"Die Studie hat den großen Einfluss von Marketing-Praktiken auf Kinder gezeigt und die Schwierigkeit, solche Effekte aus der Perspektive der Eltern zu handhaben", erklärt Veltri. Denn: Kinder lassen sich sehr leicht von In-App-Kaufanreizen oder Aufforderungen, noch weiter zu spielen, beeinflussen. In einem Experiment zeigte sich, dass eingeblendete Werbung für Snacks dazu führte, dass Kinder beim Spielen mehr Süßigkeiten aßen. Wenn hingegen Spielzeug beworben wurde, griffen sie weniger oft nach den Leckereien.

Jüngere Kinder sind besonders gefährdet, sich innerhalb der App zu Käufen - zum Beispiel dem Freischalten des nächsten Levels - überzeugen zu lassen. Wurde im Experiment kurz ein Text eingeblendet, der fragte, ob man das wirklich tun will, ging die Kaufbereitschaft bereits zurück.

Oft autoritative Erziehung

Auch die europäischen Eltern haben verschiedene Zugangsweisen zu den Spielgewohnheiten ihrer Kinder. Während die Franzosen besonders selten in die Online-Aktivitäten ihrer Sprösslinge eingreifen, tun die Schweden das viel häufiger und setzen auch strengere Regeln ein. Insgesamt setzen die meisten der befragten Eltern (38 Prozent) einen autoritativen Erziehungsstil im Umgang mit Spielen ein; sie diskutieren die Inhalte häufiger mit dem Nachwuchs, verhängen aber auch öfter Spiele-Verbote.

Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer

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