Eisregen weitaus gefährlicher für Flugzeuge als bislang angenommen
Archivmeldung vom 23.06.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher der Jiaotong-Universität Shanghai haben herausgefunden, dass Eisregen sehr gefährlich für Flugzeuge werden kann. Die Wissenschaftler analysierten, wovon das Tempo der Vereisung der Flugzeuge abhängt und ob die aktuellen Flugstandards diese gefährlichen Bedingungen berücksichtigen. Den entsprechenden Artikel hat die Zeitschrift „Physics of Fluids“ veröffentlicht.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Ein anomales Vereisen von Flugzeugen erfolgt wegen großer unterkühlter Tropfen in der Atmosphäre, deren Durchmesser bis zu einen Millimeter betragen kann. Im Ergebnis können die aerodynamischen Eigenschaften des Flugzeuges gestört werden, was eine Notsituation verursachen kann. 2014 führte die Federal Aviation Administration (FAA) neue Flugstandards ein, die Eisregen als Gefahr herunterstuften. Allerdings war bislang nicht klar, was genau bei der Vereisung der Tragflächen eines Flugzeuges passiert.
Die Forscher führten einen Test in einem geschlossenen aerodynamischen Rohr unter Einsatz eines Generators für unterkühlte Tropfen und eines Flugzeugmodells aus Aluminium durch. Zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen der Tropfengröße und der Thermodynamik des Vereisungsprozesses nutzten die Wissenschaftler das System der Hochgeschwindigkeits-Visualisierung.
Ingenieure simulierten die Wetterverhältnisse während eines Fluges sowie die Geschwindigkeit und Temperatur der Tropfen. Die Tropfengröße lag bei 400 bis 1300 Mikrometer. Laut den Ergebnissen ist gerade die Tropfengröße der wichtigste Faktor, der die Geschwindigkeit der Vereisung des Flugzeugs beeinflusst. Dabei bestätigten die Forscher, dass die von der FAA angenommenen Anforderungen an die Triebwerke, Energieanlagen und Kontrollsysteme die Sicherheit der Flüge tatsächlich erhöhen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)