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Wer glücklich ist, braucht keine Glotze

Archivmeldung vom 14.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Forscher zeigen Zusammenhang zwischen Glücklichkeit oder Unglücklichkeit einerseits und Fernsehkonsum andererseits

Wie äußert es sich eigentlich, wenn man glücklich ist? Amerikanische Wissenschaftler liefern jetzt eine verblüffend prosaische Antwort: Wer glücklich ist, braucht eigentlich keinen Fernseher. Für ihn sind Zeitungen und soziale Kontakte wichtiger. Unglückliche Menschen dagegen, so zeigen die Forscher in der Fachzeitschrift "Social Indicators Research", sehen bis zu 20 Prozent mehr fern als glückliche Menschen. 

Zwischen 1975 und 2006 hatten John Robinson und Steven Martin von der University of Maryland das Freizeitverhalten von fast 30.000 US-Bürgern in einer Langzeitstudie verfolgt. Dabei richteten sie ein besonderes Augenmerk darauf, wie sich Menschen, die sich als eher glücklich oder als eher unglücklich empfinden, in ihren sozialen Aktivitäten unterscheiden. Dabei stellte sich heraus, dass unglückliche Menschen bis zu 20 Prozent mehr fernsahen als glückliche Menschen. Dabei sind andere Faktoren wie Bildung, Einkommen, Familienstand bereits berücksichtigt. 

Gleichzeitig haben unglückliche Menschen aber auch häufiger Langeweile als glückliche Menschen (51 Prozent zu 19 Prozent). Und auch im umgekehrten Fall - dem Gefühl des Gehetztseins - zeigte sich ein Unterschied zwischen Glücklichen und Unglücklichen. Letztgenannte hatten häufiger als Erstere das Gefühl, zeitlich gehetzt zu sein (35 zu 23 Prozent). Langeweile ist aber dennoch für die Unglücklichen insgesamt ein weit größeres Problem als das Gehetztsein. 

Was die Forscher bisher nicht sagen können: Führt das empfundene Glück zu weniger Fernsehkonsum? Oder führt stärkerer Fernsehkonsum zum Unglücksempfinden? Wenn vermehrter Fernsehkonsum zu mehr Unglücklichkeit führt, so die Wissenschaftler, sollte dieser Umstand genauer untersucht werden, angesichts des insgesamt hohen amerikanischen Fernsehkonsums.

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