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Skandal am CERN: Sicherheitsreport für das Urknall-Experiment war offenbar manipuliert

Archivmeldung vom 22.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: CERN / Michael Hoch
Bild: CERN / Michael Hoch

Es geht um das bisher größte Experiment der Menschheit und möglicherweise auch um das Gefährlichste. Noch in diesem Frühjahr sollen am Teilchenbeschleuniger LHC am CERN als Hadronen bezeichnete Teilchen mit Energie von bis zu 3.5 TeV aufeinanderprallen, um den Urknall zu simulieren. Das Risiko, dass hierbei auch ein winziges Schwarzes Loch entsteht, ist beträchtlich. Dies wurde unter anderem im vergangenen Jahr durch eine aufwendige Computersimulation bestätigt.

Um die Bedenken der Kritiker zu entkräften, hat das CERN vor zwei Jahren einen von einer internen Gruppe erarbeiteten Sicherheitsreport veröffentlicht. Darin kommen die Verfasser zu dem Schluss, dass der Teilchenbeschleuniger LHC keine Gefahr für die Menschheit darstelle. Wie ein Mitarbeiter dieser Gruppe, der Physiker John Ellis, jetzt einräumt, habe das Resultat der Sicherheitsstudien im Voraus festgestanden. Veröffentlicht wurde diese Aussage in der Fachzeitschrift PhysicsWorld. Unter Naturwissenschaftlern hat die Nachricht wegen des Vertrauensverlustes bereits für Entsetzen gesorgt.

Auslöser für die Diskussion um die Sicherheit des Teilchenbeschleunigers LHC war ein rechtswissenschaftlicher Aufsatz, der Ende 2009 in der Fachzeitschrift Tennessee Law Review erschien. Eric E. Johnson, Rechtsprofessor an der Universität North Dakota, kommt darin zu dem Schluss, dass eine Klage, die auf eine provisorische Verfügung gegen den Betrieb des LHC abzielte, vor einem US-Gericht gute Chancen habe.

Quelle: Rolf Froböse

 

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