Poröses Polymer macht Trinkwasser sauber
Archivmeldung vom 03.01.2023
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin neuartiges poröses Polymer von Forschern des Daegu Gyeongbuk Institute of Science and Technology zerstört aufgrund seiner fotothermischen Eigenschaften mit hoher Geschwindigkeit hartnäckige Schadstoffe in Wasser. Gleichzeitig bindet es Mikroplastik an sich, sodass auch diese winzigen Partikel keinen Schaden mehr anrichten können. Der fotothermische Effekt beschreibt die Fähigkeit eines Materials, Licht in einem breiten Spektrum zu absorbieren, vom ultravioletten bis zum nahinfraroten. Die Energie, die so in das Material befördert wird, wirkt auf Schadstoffe zerstörerisch.
Alternative zu Kohlenstoff
Forschungsleiter Park Chi-Young erwartet, dass das neue Polymer weite Verbreitung finden wird, weil es nicht nur wirkungsvoll, sondern auch preiswert herzustellen ist. Um organische Verbindungen aus Wasser zu entfernen, werden bisher vor allem poröse Materialien auf Basis von Kohlenstoff eingesetzt. Das funktioniert, allerdings sehr langsam. Zudem ist sehr viel Energie nötig, um die eingefangenen Schadstoffe aus den Poren auszutreiben und letztlich zu zerstören.
Das neue Polymer gibt die adsorbierten Gifte dagegen ohne großen Energieeinsatz wieder frei, sodass es sich immer wieder verwenden lässt. Chi-Young und sein Team haben aus dem Polymer eine Membran produziert, durch die das verunreinigte Wasser fließt. Die Energie zur Entfernung der Schadstoffe liefert die Sonne, sofern sie scheint. Ansonsten lassen sich wenig Strom verbrauchende Leuchtdioden nutzen, die Licht mit den benötigten Frequenzen emittieren, so die Experten.
"Technologie weltweit konkurrenzlos"
"Die Technologie, die wir entwickelt haben, ist weltweit konkurrenzlos", sagt Chi-Young. Sie entferne mehr als 99,9 Prozent der Schadstoffe mit ultrahoher Geschwindigkeit. Sie könne auch in Regionen, die keine Stromversorgung haben, hochreines Trinkwasser liefern. Er stellt das Verfahren in der Fachzeitschrift "Advanced Materials" vor, die von der Gesellschaft Deutscher Chemiker herausgegeben wird.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens