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Wer enträtselt die Entstehung der Welt? Darmstadt oder… ?

Archivmeldung vom 23.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Institutssitz Haus der Wissenschaftler in Dubna, Oblast Moskau (2015)
Institutssitz Haus der Wissenschaftler in Dubna, Oblast Moskau (2015)

Foto: Yokki
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kernphysiker vom Forschungszentrum Dubna nordöstlich von Moskau haben eine Versuchsanlage gestartet, die Erkenntnisse über den Ursprung des Universums liefern kann. Etwas Ähnliches versuchen Kollegen in Darmstadt. Wer macht das Rennen? Hier fragt das online Magazin "Sputnik" nach.

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Ein symbolischer Knopfdruck auf einem Tablet – und es geht los. Der russische Premierminister, Michail Mischustin, hat im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna gemeinsam mit Wissenschaftlern und Regierungskollegen den Booster eines experimentellen Teilchenbeschleunigers gestartet.

„Der Booster ist der Mittelteil des Beschleunigers“, erklärt Kernphysiker und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften Alexej Kurepin im Sputnik-Gespräch. „Es gibt in Dubna noch einen Erstbeschleuniger, den Nuclotron, und das Hauptteil, den supraleitenden Collider. Der Booster ist als Mittelteil für die Beschleunigung schwerer Ionen zuständig. Der Zweck des Ganzen ist es, die Kollisionen schwerer Ionen zu erforschen und nach neuen Zuständen der Materie, dem Quark-Gluon-Plasma, zu suchen.“

Teilchenbeschleuniger gibt es auch in den Vereinigten Staaten und in der Schweiz. Aber die Anlage in Dubna habe ein Alleinstellungsmerkmal, sagt der Wissenschaftler: Hier werde mit anderen Energien gearbeitet. „Folglich sind die ganzen Prozesse anders und sollen, so die Annahme, die Existenz des Quark-Gluon-Plasmas zuverlässiger nachweisen.“

In diese Richtung denken auch Wissenschaftler am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt, erklärt der russische Physiker: „Es ist jedoch kein Collider. Dort geht es um einen Ionenstrahl großer Intensität. In der ganzen Welt forschen im Moment nur zwei Gruppen auf diesem Gebiet: Darmstadt und Dubna. Wer das Rennen macht, ist noch offen. Aber es ist meine Hoffnung, dass wir schneller seinwerden als die Kollegen in Deutschland“, sagt Professor Kurepin im Sputnik-Gespräch.

Von den Versuchen erhoffen sich die Forscher bessere Erkenntnisse über die Entstehung des Universums. Eine der Hypothesen ist, dass das Universum aufgrund einer Kompression des Quark-Gluon-Plasmas entstanden sein könnte. "

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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