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Berliner Genforscher warnt vor Chimären-Produktion

Archivmeldung vom 20.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die in Großbritannien befürwortete Herstellung von Hybrid-Embryonen (so genannten Chimären) aus Menschen-Erbgut und Tier-Eizellen bezeichnet Stammzellforscher James Adjaye als "sehr problematisch".

Und das nicht nur aus moralischen Gründen, wie der Wissenschaftler vom Mack-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwoch-Ausgabe) sagte. Es gebe immer große Probleme, reine Zellkulturen zu erzeugen: "Was bleibt darin am Ende vom Embryo und was bleibt vom Tier?", fragt er. Unerwünschte Gewebetypen könnten nach einer später erfolgten Transplantation schlimme Nebenwirkungen hervorrufen. "Man weiß nie, was passiert in zehn Jahren." Es sei alles andere als einfach, embryonale Stammzellen zum Wachsen zu bringen. "Wir brauchen Zeit, das zu lernen", so Doktor Adjaye. Das sei alles erst Grundlagenforschung. "Es wird noch sehr lange dauern, bis Therapien entwickelt werden können."

Den Forschungsweg in Richtung "Retter-Geschwister" findet Adjaye dagegen "okay". "Das ist wie eine Organspende innerhalb der Familie." Aber auch dabei bleibe das ethische Problem, das ein Kind nur deshalb gezeugt werde, weil einem anderen Kind geholfen werden soll.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung


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