Pferdegenom entschlüsselt
Archivmeldung vom 09.02.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlEine internationale Forschergruppe, an der Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover beteiligt sind, hat einen ersten Entwurf der Pferdegenomsequenz veröffentlicht. Die Sequenz wurde in einer frei zugänglichen Datenbank im Internet veröffentlicht.
Das Gemeinschaftsprojekt zur Entschlüsselung der rund 2,7 Milliarden Basenpaare
des Pferdegenoms wurde Anfang 2006 gestartet. Daran beteiligt sind: Prof. Dr.
Ottmar Distl aus dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), Prof. Dr. Tosso Leeb aus dem Institut
für Genetik der Universität Bern und ehemaliger Mitarbeiter der TiHo, Dr. Helmut
Blöcker aus der Abteilung Genomanalyse des Helmholtz-Zentrums für
Infektionsforschung und Kerstin Lindblad-Toh, PhD, Eli and Edythe L. Broad
Institute, eine Gemeinschaftseinrichtung des Massachusettes Institute of
Technology und der Harvard University.
Die Wissenschaftler werden diesen
ersten jetzt veröffentlichten Entwurf des Pferdegenoms im Laufe des kommenden
Jahres noch verfeinern. Dafür sind vor allem die Arbeiten von Prof. Dr. Ottmar
Distl, Prof. Dr. Tosso Leeb und Dr. Helmut Blöcker erforderlich. Distl aus dem
Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der TiHo erklärt: "Zur
Entschlüsselung eines so großen Genoms ist es erforderlich, es zu zerteilen. Wir
haben das Pferde-Genom in 300.000 Stücke zerlegt und die Enden sequenziert.
Dadurch konnten wir die Reihenfolge der DNA-Teile im Pferde-Genom
nachvollziehen. Die so genannte physikalische Karte ist für die richtige
Anordnung der Sequenzen und damit für die Lage der Gene auf dem Genom wichtig."
Zusätzlich zur Genomsequenz wurde eine Karte mit DNA-Varianten von
sieben verschiedenen Pferderassen erstellt. Diese Karte zeigt für eine Million
Stellen im Pferdegenom Unterschiede im Aufbau der DNA und stellt somit ein
wertvolles Werkzeug für die Erforschung von Krankheiten, Verhaltens- und
Leistungseigenschaften bei Pferden dar. Zusammen mit der bekannten Genomsequenz
können jetzt Krankheiten bei Pferden intensiv erforscht und neue Therapien
entwickelt werden. Das Pferd, dessen DNA für das Projekt verwendet wurde, ist
eine Vollblut-Stute der Cornell University in Ithaca mit dem Namen Twilight.
Den Forschern der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und des
Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung wurden 1.5 Mio. Euro aus dem
Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung zur Verfügung gestellt. Die
Mittel des Vorab werden auf Vorschlag der Niedersächsischen Landesregierung,
vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur,
vergeben.
Die Sequenz des Pferde-Genoms kann in folgenden Datenbanken eingesehen
werden:
www.ncbi.nlm.nih.gov>
www.genome.ucsc.edu>
www.ensembl.org>
www.broad.mit.edu/mammals/horse>
Quelle: Pressemitteilung Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der TiHo