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Studie belastet Theorie über das Aussterben der Mammuts

Archivmeldung vom 01.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Bislang war es Stand der Dinge, dass das urzeitliche Mammut aufgrund der paläolithischen Jäger der Gattung Homo sapiens ausgestorben sei. Doch Untersuchungen an Mammutknochen ergaben, dass die tonnenschweren Tiere an schweren Knochenkrankheiten litten.

Nach Ansicht russischer Wissenschaftler sind für das Aussterben der Mammute die vorzeitlichen Jäger nicht verantwortlich gewesen. 

Wie die Forscher bei Untersuchungen auf so genannten Mammutfriedhöfen - fossile Ansammlungen von Tierskeletten - herausfanden, sind vielmehr geologische und ökologische Wandlungen dafür verantwortlich, die bei dieser Tierart die massenhafte Ausbreitung von schweren Knochenkrankheiten ausgelöst hatten. 

„Wir haben Mammutknochen gefunden, die katastrophale Veränderungen - Verwachsungen, große Löcher und Verkrümmungen - sowie Spuren von Osteoporose, Knochenerweichung und Chondrose aufwiesen“, sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter des sibirischen Institutes für Archäologie und Ethnographie, Wassili Senin. 

Gemeinsam mit dem Paläontologen Sergej Leschtschinski von der Universität Tomsk hatte Senin den Mammutfriedhof Lugowskoje im autonomen Bezirk der Chansen und Mansen (Westsibirien) freigelegt. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden in der Zeitschrift „Archäologie, Ethnographie und Anthropologie Eurasiens“ veröffentlicht. 

Mammute lebten in der zweiten Hälfte der Pleistozänzeit in Europa, Nordasien und Nordamerika. Sie starben während der letzten Eiszeit vor rund 10 000 Jahren aus. Viele Wissenschaftler führen das Verschwinden dieser Tierart vor allem auf die paläolithischen Jäger zurück. 

Laut Senin hatten die Menschen zweifellos „jede Gelegenheit genutzt, ein Mammut zu erlegen, wenn dieses in eine schwierige Situation geraten, irgendwo stecken geblieben oder erkrankt war“. Aber die Menschheit habe mit dem Verschwinden der Mammute nichts zu tun - der durch geologische Veränderungen bedingte Mangel an Futter und an notwendigen Bodenmineralien sei den gigantischen Säugetieren zum Verhängnis geworden, so der Forscher. 

Die unzureichende Zufuhr an Mineralien bewirkte die Entwicklung von verschiedenen Knochenkrankheiten. Dadurch wurde die Beweglichkeit der Tiere eingeschränkt, wobei diese sich nicht mehr normal ernähren konnten. Dies wiederum wirkte sich auf die Reproduktion des Tierbestandes aus. 

Senin erklärt das Aussterben der Mammute mit dem Ende ihres Evolutionszyklus, wobei viele Umstände, darunter klimatische, zusammenfielen.

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