Forscher: Zweiter entdeckter interstellarer Himmelskörper enthält Wasser
Archivmeldung vom 01.11.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBereits als der Komet 2I / Borisov im August von einem Astronomen auf der russischen Halbinsel Krim entdeckt wurde, war klar, dass es sich um einen herausragenden Fund handelt: Es ist erst der zweite von der Menschheit gesichtete interstellare Körper. Nun machten die Forscher eine weitere wichtige Entdeckung – offenbar enthält dieses Objekt Wasser, teilt das russische online Magazin "Sputnik" mit.
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite: „Wissenschaftler haben Anzeichen von Wasser auf dem Kometen 2I / Borisov entdeckt. Wie das Wissenschaftsportal „Scientific American“ berichtet, ist es wohl das erste Mal, dass Wissenschaftler Wasser auf einem Objekt entdeckt haben, das nicht aus unserem Sonnensystem stammt.
Zugleich betont der Forscher, an sich sei die Entdeckung nicht überraschend. Die meisten bislang bekannten Kometen würden Wasser enthalten. Der Unterschied bestehe aber eben darin, dass die bislang bekannten Kometen zu uns nicht aus fremden Systemen gekommen seien.
„Es gibt dort Wasser - das ist cool, das ist großartig“, zitiert das Portal Olivier Hainaut, ein Astronom von der Europäischen Südsternwarte im deutschen Garching.
Zugleich sei die Bestätigung des Wasservorkommens auf dem 2I / Borisov dennoch ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie sich Wasser zwischen verschiedenen Sternsystemen bewegen könne.
Astronomen verfolgen den interstellaren Kometen seit seiner Entdeckung am 30. August mit großer Aufmerksamkeit, denn die Flugbahn des Kometen zeigt, dass er aus dem tiefen Weltraum stammt – und nicht wie die meisten bislang bekannten Kometen aus dem äußeren Sonnensystem.
2I / Borisov muss aus einem weit entfernten Sternsystem stammen, aus dem er vor Milliarden von Jahren auf unerklärliche Weise aus seiner eigenen Umlaufbahn geworfen worden ist. Dieser Komet ist erst das zweite interstellare Objekt, das jemals entdeckt wurde (das erste war der Komet Oumuamua im Jahr 2017).
Der Wasserbeweis sei durch die im Lichtspektrum des Kometen vorhandene Sauerstoffsignatur erbracht worden.
Obwohl Kometen auf verschiedene Arten Sauerstoff ausstoßen können, sei die wahrscheinlichste Erklärung, dass Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerfalle, so die Forscher.
Die Wissenschaftler verglichen die Menge an Wasser mit der Menge an Cyanid, das bereits zuvor festgestellt worden war. Das Verhältnis von Wasser zu Cyanid stimmte mit dem der Kometen unseres Sonnensystems überein. Dies untermauert die These, dass Borisov sich nicht allzu sehr von den meisten Kometen unseres Sonnensystems unterscheidet, obwohl er aus einem anderen Sternsystem stammt."
Quelle: Sputnik (Deutschland)