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In Bernstein Haare von uralten Säugetieren entdeckt

Archivmeldung vom 21.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bernstein mit Einschlüssen
Bernstein mit Einschlüssen

Lizenz: CC BY 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Spanische Paläontologen haben zwei einmalige Bernstein-Stücke in der Provinz Teruel im zentralen Teil Spaniens entdeckt, die Federn von Dinosauriern sowie Haare von uralten Säugetieren enthalten. Der Fund wird in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ beschrieben.

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite des online Magazins "Sputnik": "Demnach beträgt das Alter der Funde zwischen 105 und 110 Millionen Jahre, was der frühen Kreidezeit entspricht. Bernstein aus der Kreidezeit sei schon früher in der Provinz Teruel gefunden worden, aber diesmal handele es sich um eine Entdeckung von globaler Bedeutung, betonen die Wissenschaftler.

In einem der Stücke sind drei Haare der Säugetiere außergewöhnlich gut erhalten. Die parallele Anordnung der Haare und ihre identischen Proportionen ermöglichen es den Forschern, sie als eine kleine Haarsträhne eines Tieres zu identifizieren.

„Das Muster auf ihrer Oberfläche ähnelt dem derzeitigen Haar eines Säugetiers“, wird Sergio Álvarez-Parra, einer der Autoren des Artikels, zitiert.

Die Autoren wiesen auch darauf hin, dass dies der älteste Fund von Säugetierhaaren in der Welt sei.

„Die Region Ariño ist für ihre Wirbeltierfossilien wie die der Dinosaurier Proa valdearinnoensis und Europelta carbonensis bekannt, aber niemand dachte, dass wir hier Teile der Wirbeltiere in Bernstein finden könnten“, betonte Álvarez-Parra.

Nach Angaben der Wissenschaftler enthält das zweite Fundstück die Federn der Vogelsaurier Enantiornithes.

Beide Exemplare sind deshalb interessant, weil der uralte Harz Teile der Haare und Federn von Lebewesen im Moment des Kontakts mit der klebrigen Masse einfing. Zuvor hatten die Forscher einen ähnlichen Prozess bei Harzbäumen auf der Insel Madagaskar beobachtet.

„Die Besonderheit des beschriebenen Prozesses besteht darin, dass zwischen dem Kontakt des Tieres mit dem Harz und der Ablösung von Teilen der Behaarung eine recht lange Zeit vergeht, bis der Harz erstarrt ist“, erklärte Xavier Delclòs, ein weiterer Autor des Artikels.

Die Autoren vermuten, dass ein längerer Kontakt stattfand, als die Tiere lange Zeit auf dem harzproduzierenden Baum schliefen oder sich an ihn lehnten. Beide Bernstein-Stücke befinden sich derzeit im Paläontologischen Museum von Aragon. "

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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