Narzissten hassen flache Hierarchien wie die Pest
Archivmeldung vom 29.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAufstiegsmöglichkeiten im Job sind für manche Arbeitnehmer wichtiger als für andere - für Narzissten sind steile Karriereleitern besonders verlockend. Das haben Emily M. Zitek von der Cornell University und Alexander H. Jordan von der Boston University School of Medicine in ihrer Studie festgestellt. Flache Hierarchien mit gleichberechtigten Angestellten sind demnach für Narzissten ein Alptraum.
Die Forscher wollten wissen, ob das Persönlichkeitsmerkmal Narzissmus, das mit übertriebenem Selbstwert, Anspruchsdenken und einem Streben nach Autorität einhergeht, mit einer Präferenz für Unternehmen mit flachen bzw. starken Hierarchien in Beziehung steht. Tatsächlich konnten Zitek und Jordan so einen Zusammenhang feststellen: "Unsere Forschung zeigt, dass bei Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen der Wunsch größer ist, in hierarchischen Organisationen zu arbeiten als bei weniger narzisstischen Personen", berichten sie im Harvard Business Review.
Zitek und Jordan gehen davon aus, dass narzisstische Menschen glauben, dass sie gute Arbeit leisten und sich bis zur Spitze des Unternehmens hocharbeiten werden. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn sie darauf hingewiesen werden, dass in näherer Zukunft keine der Führungspersonen die Firma verlassen wird, schwindet ihr Interesse an der hierarchisch organisierten Firma - die Narzissten wollten dann weniger gerne im Unternehmen arbeiten als nicht-narzisstische Studienteilnehmer.
Motivierte Arbeitskräfte nicht vergraulen
Diese Forschungsergebnisse haben praktischen Nutzen für Arbeitgeber. "Geschäftsführer sollten erkennen, dass das Verändern einer Firmenstruktur in der Folge die Pipeline an Jobkandidaten beeinflusst, genauso wie die Fähigkeit, existierende Arbeitskräfte zu halten", warnen Zitek und Jordan. Denn wenn Narzissten keine Aufstiegsmöglichkeiten sehen, werden sie vielleicht das Unternehmen wechseln oder sich gar nicht erst bewerben, wodurch Firmen auf hoch motivierte Arbeitskräfte verzichten müssten. (Anmerkung der Redaktion: Diese Denkweise gilt allerdings nur für das aktuelle Kapitalistisch ausgerichtete System.)
Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer