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Sprit aus Algen: Experten entwickeln neue Ideen für ein Leben ohne Öl

Archivmeldung vom 17.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Maja Dumat / pixelio.de
Bild: Maja Dumat / pixelio.de

Die Tage des Erdöls sind gezählt, Konflikte um den Rohstoff wahrscheinlich. Die Zeitschrift P.M. MAGAZIN beleuchtet in ihrer Februar-Ausgabe Alternativen. Zum Beispiel für den Autoverkehr, der den mit Abstand größten Öldurst hat. Hier wird besonders intensiv nach neuen Möglichkeiten gefahndet.

Mit ersten Erfolgen: Benzin lässt sich gut durch Ethanol-Sprit ersetzen, gewonnen aus Zuckerrohr oder Weizen. Und statt Diesel kann man auch Pflanzenöl aus Raps, Soja oder Ölpalmen verfeuern. Doch diese "Biotreibstoffe der ersten Generation" konkurrieren um die Anbauflächen mit Nahrungsmitteln. Die Folge: Heftige Preissteigerung bei Nahrungsmitteln.

Für die zweite Generation von Biotreibstoffen werden daher Holzabfälle oder Stroh verwertet. Wer diese nutzt, nimmt niemandem sein Essen. Doch sind die Mengen für den globalen Autoverkehr viel zu gering: Nur in waldreichen Regionen wie Skandinavien könnte sich daraus eine Nischenlösung ergeben.

Wie P.M. MAGAZIN berichtet, liegt die große Hoffnung derzeit auf Mikroalgen - als Basis für die dritte Biosprit-Generation. Mikroalgen haben einen Ölgehalt von 50 Prozent und wandeln Sonnenlicht effizienter in ölreiche Substanzen um als Bäume oder andere Grünpflanzen. Innerhalb von fünf bis sieben Tagen wachsen sie heran und können ganzjährig geerntet werden.

Erst vor wenigen Monaten berechneten die Forscher René Wijffels und Maria Barbosa von der niederländischen Universität Wageningen, ob die Kleinstlebewesen tatsächlich genug Treibstoffe für unsere mobile Welt liefern könnten. Die Lösung sehen die Biomasse-Experten in Bioreaktoren von gigantischen Ausmaßen. In den sonnenreichen Wüsten Nordafrikas müsste man Algenfarmen von der Größe Portugals errichten, um Europa zu versorgen - ambitioniert, aber nicht aussichtslos. "Wir glauben, zehn bis 15 Jahre sind ein vernünftiger Zeithorizont für die Entwicklung eines nachhaltigen und wirtschaftlichen Prozesses für die kommerzielle Algensprit-Produktion", schätzen die Forscher.

Quelle: P.M. MAGAZIN

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