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Göttinger Wissenschaftler analysieren, wie die Haltung von Nutztieren wahrgenommen wird

Archivmeldung vom 09.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Schweinehaltung im Stall
Quelle: Universität Göttingen (idw)
Schweinehaltung im Stall Quelle: Universität Göttingen (idw)

Die meisten Tiere in der Landwirtschaft werden in konventionellen Ställen gehalten. Wie Verbraucher reagieren, wenn sie realitätsnahe Bilder solcher Ställe sehen, haben Forscherinnen und Forscher der Universi-täten Göttingen und Bozen untersucht. Bilder aus üblichen Ställen werden demnach von Personen ohne landwirtschaftlichen Bezug sehr negativ bewertet. Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden, wie eine akzeptierte Tierhaltung in Europa ausgestaltet werden müsste. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Animal Frontiers erschienen.

Die Wissenschaftler befragten rund 1.000 Personen online, welchen Eindruck die Fotos auf sie machen. Ställe, die die Bewegungsfreiheit der Tiere einschränken, wurden negativer als übliche Ställe bewertet. Wird ein Zugang zum Außenbereich sichtbar, schneiden die Ställe besser ab. „Wir waren überrascht davon, wie schlecht die reine Stallhaltung bewertet wurde“, sagt Dr. Gesa Busch von der Universität Bozen, Hauptauto-rin der Studie. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass die wahrgenommene Natürlichkeit eines Stalles als Schlüsselreiz für dessen Bewertung herangezogen wird. Doch nicht alle Tiere können draußen gehalten wer-den, da das Land begrenzt ist und die Tiere Emissionen verursachen. „Hybridstrategien wie zum Beispiel Außenklimaställe mit Zugang zu Laufhöfen oder Joggingweiden, wie es sie in der Milchviehhaltung bereits gibt, könnten einen Kompromiss darstellen, der für die Tiere besser ist und von der Gesellschaft akzeptiert wird“, so Prof. Dr. Achim Spiller von der Universität Göttingen.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen (idw)

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