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Die Farbe Rot bleibt im Gedächtnis – Forscher klären Zusammenhang von Farbe und Erinnerungsleistung

Archivmeldung vom 21.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Petra Dirscherl / pixelio.de
Bild: Petra Dirscherl / pixelio.de

Die Fähigkeit, sich die Farbe eines Objekts zu merken, ist von der Farbe selbst abhängig. Dies haben jetzt Forscher der Uni Regensburg nachgewiesen. So kann man sich später relativ gut an die Farbe eines bestimmten Objekts erinnern, wenn dieses rot oder gelb ist. Bei blau ist die Gedächtnisleistung nur mittelmäßig, bei grün sogar vergleichsweise schlecht. Die Forscher konnten auch zeigen, dass dieser Effekt unabhängig von der Art der Objekte (Wörter, Gegenstände usw.) ist; und auch unabhängig davon, ob man versucht, sich die Farben bewusst einzuprägen oder sie nur nebenbei wahrnimmt. Die Studie ist in der Zeitschrift „Frontiers in Psychology“ erschienen.

Überlegungen zur Evolutionstheorie und jüngere Forschungen aus der Psychologie legen den Schluss nahe, dass die Farbe Rot als ein Signal fungiert, dass die Bedeutung eines Objekts anzeigt. Allerdings gibt es bislang keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass sich diese Signalfunktion der Farbe Rot auch auf das menschliche Gedächtnis auswirkt.

Ein Team um Prof. Dr. Christof Kuhbandner vom Institut für Psychologie der Universität Regensburg hat vor diesem Hintergrund den Einfluss der Farbe von Objekten auf die spätere Erinnerung an diese Objekte untersucht. Dazu führten die Forscher mehrere Experimente durch, bei denen Probanden Objekte in vier verschiedenen Farben – rot, grün, blau und gelb – gezeigt wurden. Im Anschluss analysierten sie die Fähigkeiten der Versuchspersonen, sich an unterschiedliche Objekte und an die jeweilige Farbe des Objekts zu erinnern. Während der Experimente wurde die Art der Objekte (Wörter oder Bilder), die Komplexität der Objekte (Einzelobjekte oder mehrere Objekte) und auch der Lerntypus (bewusstes oder unbewusstes Lernen) variiert.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Zwar hatte die Farbe keinen messbaren Einfluss auf die allgemeine Erinnerung an die bloße Anwesenheit bestimmter Objekte. Allerdings beeinflusste die Farbe der Objekte die Erinnerung an die Farbe selbst. Die Experimente zeigten darüber hinaus, dass die Farbe auch Einfluss auf das subjektive Urteilsvermögen hinsichtlich der eigenen Farberinnerungen der Probanden hat. So gaben die Probanden vor allen Dingen bei roten Objekte in Bezug auf die Richtigkeit ihrer Farberinnerungen sehr zuverlässige Urteile ab; wiederum eher sehr unzuverlässige bei grünen Objekten.

Die neuen Beobachtungen haben nicht nur Konsequenzen für die moderne Farbenlehre. Sie könnten auch für Werbe- und Marketingmaßnahmen oder für die kriminologische Bewertung von Zeugenaussagen von großem Interesse sein.

Quelle: Universität Regensburg (idw)

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