Forscher: Warum ist unser Sonnensystem croissantförmig?
Archivmeldung vom 07.12.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittDie seltsame Form unserer Heliosphäre, die vor einigen Jahren entdeckt worden ist und die wie ein Croissant aussieht, ist von den Forschern der University of Maryland nun erklärt worden. Das teilte das wissenschaftliche Portal „Science Alert“ unter Berufung auf das Magazin „The Astrophysical Journal“ am Montag mit.
Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News" zu lesen: "Die Sonne sendet einen konstanten Strom von Sonnenmaterial aus, den sogenannten Sonnenwind, der eine Blase um die Planeten herum erzeugt und die Heliosphäre genannt wird. Die Heliosphäre fungiert als Schild, der die Planeten vor starker kosmischer Strahlung schützt.
Dieser Schild ähnele einem Croissant, sagten die Forscher.
„Inwiefern ist das für die Gesellschaft relevant? Die uns umgebende Blase, die von der Sonne produziert wird, bietet Schutz vor galaktischer kosmischer Strahlung, und ihre Form kann beeinflussen, wie diese Strahlen in die Heliosphäre gelangen“, sagte der Astrophysiker James Drake von der University of Maryland.
Mit den Daten der Sonden „Voyager“ und „New Horizons“ stellten die Wissenschaftler im vergangenen Jahr fest, dass die Heliosphäre wie ein kosmisches Croissant geformt sein könnte. Jetzt haben sie herausgefunden, wie es passiert: Neutrale Wasserstoffpartikel, die aus dem interstellaren Raum in das Sonnensystem strömen, spielen wahrscheinlich eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Heliosphäre.
Die beiden Sonden sowie „New Horizons“ seien drei Raumschiffe, die in die Weiten des Sonnensystems gereist seien; die Sonden hätten sogar die Grenze der Heliosphäre überquert und würden sich nun durch den interstellaren Raum bewegen, so die Forscher.
Heliosphärische Strahlen sind Zwillingsstrahlen, die von den Polen der Sonne ausgehen und durch die Wechselwirkung des Sonnenmagnetfeldes mit dem interstellaren Magnetfeld geformt werden. Dabei biegen sie sich, getrieben von der interstellaren Strömung, wie die Spitzen eines Croissants.
Die Sonnenstrahlen sind instabil wie andere astrophysikalische Strahlen. Die Heliosphäre selbst scheint auch instabil zu sein.
Das Forscherteam führte eine Computermodellierung durch und konzentrierte sich auf neutrale Wasserstoffatome. Als die Forscher sie aus ihrem Modell genommen hatten, wurden die Sonnenstrahlen plötzlich stabil. Die Analyse der Forscher ergab, dass die Instabilität durch die Wechselwirkung des neutralen Wasserstoffs mit der ionisierten Materie erzeugt wird.
Laut den Forschern ist diese Entdeckung ein wirklich großer Durchbruch, er habe sie dazu gebracht, herauszufinden, warum das Modell eine ausgeprägte croissantförmige Heliosphäre hat und warum andere Modelle diese nicht haben."
Quelle: SNA News (Deutschland)