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Außenperspektive: Körper erscheint attraktiver

Archivmeldung vom 19.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Selbstbild: selten realistisch.
Selbstbild: selten realistisch.

Bild: pixelio.de, Stefanie Bernecker - Pfinztal

Menschen können ihre Attraktivität nicht gut einschätzen, so eine Studie der University of Barcelona. Die Forscher haben Selbst- und Fremdwahrnehmung in Bezug auf das äußerliche Erscheinungsbild untersucht. Die Forscher wollten herausfinden, wie genau der eigene Körper als Außenstehender wahrgenommen wird. Sie rekrutierten elf Männer und zwölf Frauen. Die Teilnehmer füllten einen Fragebogen zu Essstörungen und einen zur Wahrnehmung der Körperform aus.

Avatare verändern Wahrnehmung

Das Team erstellte mittels virtueller Realität drei Körper für jeden Teilnehmer. Ein Avatar basierte auf den Vorstellungen des eigenen Körpers, der zweite auf der idealen Körperform und der dritte auf den realen Abmessungen. Den Teilnehmern wurden in der virtuellen Realität diese Avatare gezeigt und sie ersucht, jene aus zwei verschiedenen Perspektiven zu betrachten: So, wie wir unseren Körper täglich sehen oder wie sie andere in der Öffentlichkeit wahrnehmen. In einem nächsten Schritt wurden die Teilnehmer ersucht, die Attraktiviät jedes dieser virtuellen Körper zu bewerten.

Laut Forschungsleiterin Solène Neyret legen die Ergebnisse nahe, dass die Veränderung der Perspektive die Bewertung der Attraktivität eines virtuellen Körpers verändert. Wurde der gleiche virtuelle Körper aus der Perspektive einer dritten Person wahrgenommen, wurde er von Teilnehmerinnen als attraktiver angesehen. Wichtig sei auch, dass die innerliche Darstellung, die Menschen von ihrem eigenen Körper erstellen, in hohem Maß unzutreffend ist.

Ideale Körper sind sehr ähnlich

Die Forscher fanden zudem heraus, dass die früheren Vorstellungen von "dem Selbst" für diese Auswirkungen verantwortlich sein und die Menschen daran hindern können, ihre wirkliche Erscheinung zu beurteilen. Es zeigte sich auch, dass der von den Teilnehmern beschriebene "ideale Körper" häufig ähnliche Eingeschaften wie die anderen hatte. Das weist auf eine Vorherrschaft einer idealen Körperform innerhalb des kulturellen Umfelds der Studie hin.

Mittels virtueller Realität konnten die Forscher den Teilnehmern eine neue Perspektive auf sich selbst geben und das in mehr als nur einem körperlichen Sinn. Die Kluft zwischen der Wirklichkeit, wie wir aussehen und der eigenen Wahrnehmung, kann der Ursprung für Störungen der Körperwahrnehmung sein. Die in "Frontiers in Robotics and AI" veröffentlichten Forschungsergebnisse könnten in Zukunft zu neuen Behandlungsansätzen führen.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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