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Immer mehr Länder zeigen Interesse an Fusionsreaktor Iter

Archivmeldung vom 10.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Schnitt durch ITER. Rechts unten eine Person zum Größenvergleich.
Schnitt durch ITER. Rechts unten eine Person zum Größenvergleich.

Lizenz: CeCILL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Trotz der jahrelangen Verzögerungen beim Bau des internationalen Fusionsreaktors Iter in Südfrankreich zeigen jetzt immer mehr Länder Interesse an dem multinationalen Milliardenprojekt. "Inzwischen denkt eine ganze Reihe von Ländern über eine Mitgliedschaft nach", sagte der Director General der Iter-Organisation, Bernard Bigot der "Welt".

"Erst kürzlich haben wir eine Vereinbarung mit Australien über eine begrenzte Mitgliedschaft geschlossen. Das australische Parlament ist einverstanden, einige Millionen Dollar pro Jahr zu investieren, um ihre Leute hier zu trainieren und eine mögliche Mitgliedschaft vorzubereiten", sagte Bigot am Iter-Standort im französischen Saint-Paul-lès-Durance. "Einige andere Nationen sind für diesen Gedanken auch bereits offen, zum Beispiel Kasachstan, das in Sowjetzeiten intensiv eigene Fusionsforschung betrieben hat."

Auch der Iran habe kürzlich darum gebeten, als assoziiertes Mitglied aufgenommen zu werden, sagte Bigot weiter. "Die Möglichkeit zum Beitritt steht jetzt zehn Jahre lang offen, die Regierung hat das Abkommen mit ziemlich viel Geld unterlegt." Wegen der geopolitischen Lage lägen die Beitrittsgespräche mit dem Iran allerdings auf Eis, "bis Klarheit über die Politik von US-Präsident Trump herrscht".

An dem experimentellen Kernfusionsreaktor Iter halten die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union über die Organisation Euratom einen Anteil von 45 Prozent. Die USA, Russland, China, Indien, Japan und Südkorea sind mit jeweils neun Prozent beteiligt. In der Anlage sollen Wasserstoff-Isotope unter großer Hitze zu Helium-Atomen verschmolzen werden, wobei große Mengen Energie frei gesetzt werden. 2025 soll der Iter betriebsbereit sein. Die Bauarbeiten in der Nähe der Stadt Aix-en-Provence laufen derzeit auf Hochtouren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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