Treibstoff für Mikrobrennstoffzellen - Miniatur-Elektrolyseur für die Befüllung von Metallhydridspeichern
Archivmeldung vom 15.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMikro-Brennstoffzellen werden zunehmend interessant als Ergänzung zu konventionellen Akkus oder Batterien für die Stromversorgung unserer mobilen Kommunikations- und Freizeitgeräte wie Handys, Laptops, Camcorder und PDAs.
Doch woher kommt der Wasserstoff für die Brennstoffzelle? Und wie kann er
gespeichert werden? Gegenwärtig geschieht dies in den meisten portablen
Brennstoffzellen-Anwendungen mit Hilfe von Metallhydridspeichern, in denen der
Wasserstoff an Metallpulver angelagert ist. Für die dezentrale und schnelle
Befüllung solcher Metallhydridspeicher mit hochreinem Wasserstoff hat das
Freiburger Fraunhofer ISE ein Miniatur-Elektrolysesystem entwickelt. In nur
zwölf Minuten erzeugt es aus Wasser genügend Wasserstoff, um beispielsweise
einen Camcorder für zwei Stunden mit Energie zu versorgen. Ein Prototyp des
Mini-Elektrolyseurs wird vom 24.-28. April 2006 auf der Hannover Messe gezeigt.
Um die kurze Beladungszeit für den Metallhydridspeicher zu realisieren,
fassten die Wasserstofftechnologen des Fraunhofer ISE 15 Elektrolysezellen zu
einem Stapel zusammen. Die einzelnen Zellen sind aus einem speziellen Kunststoff
in einem serientauglichen Spritzgussverfahren gefertigt. Dadurch reduzieren sich
die Kosten für die bipolaren Platten um circa 90 Prozent und das Gewicht des
Elektrolysestapels wird halbiert.
Für die Beladung der
Metallhydridspeicher wird der Wasserstoff bei einem Druck von 10 bar
bereitgestellt und in einem Membranmodul wartungsfrei getrocknet. Eine
nachgeschaltete zweite Trocknungsstufe erlaubt die achtfache Verlängerung der
Gebrauchsdauer.
Ein ebenfalls am Fraunhofer ISE entwickeltes, auf einen
Micro-Controller basiertes Regelungskonzept gewährleistet einen zuverlässigen
Betrieb des Systems auf Knopfdruck. Eine umfassende Sicherheitsanalyse ist
Grundlage für die auf Hardware-Komponenten aufgebaute Sicherheitsstrategie des
Systems.
"Mikrobrennstoffzellen-Systeme sind für die Energieversorgung
von netzfernen und portablen elektronischen Geräten eine Zukunftstechnologie mit
hohem Potenzial", sagt Dr. Christopher Hebling, Leiter der Abteilung
Energietechnik am Fraunhofer ISE. In diesem Zusammenhang zeigt das Institut
gleichzeitig mit dem Mini-Elektrolyseur auch seine neuesten Arbeiten auf dem
Gebiet der Brennstoffzellenentwicklung. "Derzeit weiten wir den Einsatzbereich
unserer Mikrobrennstoffzellen auf extreme Temperaturbereiche und damit für den
Einsatz im Außenbereich aus", so Christopher Hebling. Ob bei eisigen
Temperaturen von -20° C oder bei extremer Sommerhitze mit +40° C, das
Mikro-Brennstoffzellensystem startet immer.
Die Miniaturisierung des
Elektrolysesystems und das Mikro-Brennstoffzellensystem für die Außenanwendung
wurden vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und in Zusammenarbeit mit
Partnern aus Industrie und Forschung durchgeführt, Projektträger ist der
VDI/VDE-IT.
Hannover Messe, 24.-28. April 2006, Fraunhofer ISE
Halle
13 "Hydrogen + Fuel Cells", Stand E90/2
Quelle: Pressemitteilung Fraunhofer ISE