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Durchgefallen: RUB-Forscher nehmen Schulsportbrillen unter Beschuss

Archivmeldung vom 19.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dummy mit Schulsportbrille
Quelle: RUB-Sportmedizin, Gernot Jendrusch (idw)
Dummy mit Schulsportbrille Quelle: RUB-Sportmedizin, Gernot Jendrusch (idw)

Der erste wissenschaftliche Test von Schulsportbrillen zeigt ein ernüchterndes Ergebnis: Nicht einmal jede zweite untersuchte Brille ist tatsächlich für den Schulsport geeignet, nur sieben von 16 Brillenfassungen bestanden die aufwendige Prüfprozedur. Entwickelt haben den Test Bochumer Sportmediziner um Dr. Gernot Jendrusch (Fakultät für Sportwissenschaft der RUB) zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS) und weiteren Projektpartnern. Die Ergebnisse der ASiS-Aktion „Gutes Sehen in Schule und Schulsport“ wurden am 17.9. in Düsseldorf vorgestellt.

Die Bochumer Forscher und ihre Kooperationspartner haben Brillen getestet, die die Hersteller selbst als „schulsporttauglich“ einstufen. Optische und materialwissenschaftliche Tests allein reichten nicht, die Sportmediziner der RUB nahmen die Brillen auch massiv und wortwörtlich unter Beschuss: Hand-, Volley-, Fuß- und Basketbälle flogen aus verschiedenen Winkeln und Positionen und mit konstanter Geschwindigkeit auf brillentragende Dummys, um möglichst realistische Bedingungen des Schulsports zu simulieren. Dabei kam es nicht nur darauf an, dass die Gläser den Belastungen standhielten, sondern vor allem die Brillenfassungen mit möglichen Verletzungsrisiken, zum Beispiel durch scharfe Kanten, standen im Blickpunkt.

Neuer Test gibt Empfehlungen

Aus der Arbeit der ASiS und der Ruhr-Universität Bochum ist 2012 der Runde Tisch „Gutes Sehen in Schule und Schulsport“ hervorgegangen, der u.a. Sportverbände, Hochschulen, Krankenkassen sowie öffentliche und private Versicherer zusammenbringt. Untersuchungen der ASiS belegen, dass jedes vierte Kind fehlsichtig am Schulsport teilnimmt, ohne eine geeignete Sehhilfe zu tragen, die die Fehlsichtigkeit korrigiert. Jedes fünfte Schulkind trägt im Alltag eine Brille, aber jedes zweite davon verzichtet auf eine Sehhilfe beim Sport – oder muss z.B. aus finanziellen Gründen darauf verzichten. Unklare und uneinheitliche Richtlinien überfordern die Lehrkräfte, die oft darüber entscheiden müssen, ob die Brille, die die Kinder tragen, auch für den Schulsport geeignet ist. Der ASiS-Test gibt eindeutige Empfehlungen und ist damit eine Entscheidungshilfe für Lehrer und auch für die Eltern der Kinder und Jugendlichen.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum (idw)

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