Basler Schlafforscher: Pubertät dauert fünf bis sechs Jahre
Archivmeldung vom 23.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPunkto Schlafverhalten beginnt das Erwachsenenalter beim Menschen fünf bis sechs Jahre nach den ersten Anzeichen der Pubertät. Dies fanden Forschende der Universität Basel heraus, welche die Schlaf-Wach-Phasen bei Jugendichen in der Zeit nach der ersten Menstruation und dem Stimmbruch untersuchten. Ihre Studie wurde im Fachmagazin "PlosOne" publiziert.
Die Pubertät geht bekanntlich beim Menschen mit grossen physiologischen
und psychologischen Veränderungen einher. Es fragt sich, wann diese
manchmal schwierige Zeit für Jugendliche aufhört. Die Universitären
Psychiatrischen Kliniken Basel, Abteilung Chronobiologie, haben nun
eine Umfrage über das Schlaf-Wach-Verhalten und den Zeitpunkt der
sogenannten Menarche - des ersten Auftretens der Menstruation - unter
weiblichen Jugendlichen gemacht. Ziel war es, einen
chronophysiologischen Marker für das Ende der Adoleszenz bzw. für den
Beginn des Erwachsenenalters zu finden.
In der Studie konnte gezeigt werden, dass die weiblichen Jugendlichen
in den ersten fünf Jahren nach Auftreten der Menarche während der
Schultage immer später ins Bett gehen und somit die Schlafdauer
abnimmt, da die Aufstehzeiten unverändert früh angesetzt sind. An den
Wochenenden kompensieren sie jeweils ihr Schlafmanko, das bis zwei
Stunden betragen kann, indem sie ausschlafen.
Interessanterweise normalisiert sich dieses Schlaf-Wach-Verhalten ab
dem sechsten Jahr nach der Menarche und nähert sich langsam dem Muster
eines Erwachsenen an. Die Studie lässt damit den Schluss zu, dass fünf
bis sechs Jahre nach der Menarche das Erwachsenenalter beginnt.
Ähnliches gilt auch für männliche Jugendliche, für die anstatt der
Menarche der Zeitpunkt des Stimmbruches als unabhängige Variable
verwendet wurde.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e.V.