Geo-Forscher aus Kalifornien: Der Eisenkern der Erde wächst ungleichmäßig
Archivmeldung vom 07.06.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDer feste Eisenkern der Erde entwickelt sich auf der einen Seite schneller als auf der anderen. Zu diesem Schluss sind Seismologen der Universität von Kalifornien, Berkeley, gekommen, wie das russische online Magazin „SNA News“ schreibt.
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Laut einem Artikel im Fachblatt „Nature Geoscience“, der am Donnerstag erschien, werden die Eisenkristalle, die sich beim Abkühlen des geschmolzenen Eisens bilden, umverteilt. Diese Bewegung innerhalb des eher weichen Teils des inneren Kerns, der sich nahe dem Schmelzpunkt von Eisen befindet, richtet das Kristallgitter entlang der Rotationsachse der Erde stärker im Westen als im Osten aus, heißt es in der Pressemitteilung der Universität. Deshalb vergrößere sich der feste Teil des Erdkerns unter der indonesischen Bandasee schneller und unter Brasilien langsamer.
Einst hatte unser Planet keinen festen Kern, und das Erdinnere bestand nur aus geschmolzenem Stoff. Im Laufe der Evolution begann dieser Stoff sich allmählich zu verfestigen. Gerade diese Prozesse werden in dem Artikel untersucht.
„Was wir in dieser Arbeit vorstellen, ist ein Modell der schiefen Festkörperkonvektion im inneren Kern, das seismische Beobachtungen und plausible geodynamische Randbedingungen miteinander in Einklang bringt”, erklärt Barbara Romanowicz, Mitautorin und emeritierte Direktorin des Berkeley Seismological Laboratory (BSL). Da das Magnetfeld bereits vor drei Milliarden Jahren existiere, hätten andere Prozesse „die Konvektion im äußeren Kern“ zu dieser Zeit antreiben müssen, sagt sie.
Die Forscher weisen darauf hin, dass das neue Modell den jüngsten Beobachtungen über die Laufzeiten seismischer Wellen durch den inneren Kern entspreche. So soll die Anisotropie, also der Unterschied der Laufzeiten in der Geschwindigkeit der seismischen Wellen parallel und senkrecht zur Rotationsachse der Erde, mit der Tiefe zunehmen, wobei die stärkste Anisotropie gegenüber der Erdrotationsachse um etwa 400 Kilometer nach Westen versetzt sein soll, so die Studie."
Quelle: SNA News (Deutschland)