Archäologen bergen Beweise für den ältesten Krieg der Weltgeschichte
Archivmeldung vom 03.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer älteste bisher bekannte Krieg hat sich offenbar vor rund 6000 Jahren im Norden des heutigen Syriens ereignet. Archäologen haben dort Überreste eines prähistorischen Schlachtfelds entdeckt, wie die ZEIT berichtet.
Bei Ausgrabungen der
rund 6000 Jahre alten Stadt Hamoukar stießen sie auf große Mengen
hartgebrannter Lehmkugeln - offenbar die Munition einer vorzeitlichen
Artillerie von Schleudern. "Wir haben das älteste bekannte Beispiel
eines Angriffskriegs vor uns", sagt Grabungsleiter Clemens Reichel
vom Orient-Institut der Universität Chicago der ZEIT.
Reichels Funde im Nordosten Syriens, nur wenige Kilometer entfernt
von der irakischen Grenze, liefern nicht nur Belege für einen
prähistorischen Clash der frühesten Stadtstaaten. Seine und eine
Reihe weiterer neuer Grabungsbefunde in der Region zeichnen das Bild
eines entscheidenden Wendepunkts der Geschichte: Die Entstehung der
Zivilisation verlief anders als bislang gedacht.
Der deutsche Archäologe leitet seit 2003 die Erkundung des Ruinenfeld im Zweistromland. Nach Ansicht der Forscher wurde die Stadt vor 5500 Jahren von Truppen der mesopotamischen Großmacht Uruk angegriffen, erobert und niedergebrannt.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT