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Bodypainting als Waffe gegen Stechmücken

Archivmeldung vom 19.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Für die Versuche bemalte Puppen.
Für die Versuche bemalte Puppen.

Bild: Gabor Horvath, lunduniversity.lu.se

Bodypainting hilft gegen Insektenstiche, wie Forscher der Universität Lund herausgefunden haben. Der Effekt tritt vor allem dann ein, wenn die Haut mit weißen Streifen bemalt wird. Laut Wissenschaftlerin Susanne Åkesson nutzen das Prinzip nicht umsonst viele Eingeborene in Regionen, in denen es vor stechenden Insekten wie Moskitos und Tsetse-Fliegen nur so wimmelt.

Streifen im Fell schützen Zebras

Åkesson und ihr Team fanden den nützlichen Effekt mithilfe eines Experiments heraus. Ein braunes Plastikmodell eines Menschen lockte weitaus mehr Bremsen an als ein Modell, das mit weißen Streifen versehen war. "Bodypainting war schon üblich, als die Menschen noch keine Kleidung trugen", sagt die Biologin. Archäologen hätten Hinweise gefunden, dass schon die Neandertaler vor rund 100.000 Jahren ihre Körper mit Farben bemalten, die sie in der Erde fanden.

Dass es sich um einen Insektenschutz handeln könnte, hatten die Forscher zuvor an Zebras mit ihren typischen Streifen im Fell beobachtet. Bei Pferden bemerkte Åkessons Team, dass die mit hellem Fell seltener von Bremsen belästigt werden als Tiere mit dunklem Fell. Die Experimente mit den lebensgroßen Plastikpuppen fanden in Ungarn statt, weil es am Universitätsstandort im Süden Schwedens zu wenig Insekten gibt.

Versuche mit bemalten Puppen

Die Forscher arbeiteten mit zwei dunklen Puppen, von denen eine mit weißen Streifen versehen wurde, und einer hellhäutigen. Dann besprühten sie die Puppen mit einem Kleber, dem landende Insekten nicht mehr entkommen konnten. Das Ergebnis: Die dunkelhäutige Puppe lockte zehnmal mehr Bremsen an als die mit den weißen Streifen. Letztere schnitt im Vergleich zur hellhäutigen Puppe doppelt so gut ab.

In einem weiteren Experiment wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob es einen Unterschied macht, wenn die Puppen stehen oder auf dem Rücken liegen. Das Ergebnis: Weibliche Insekten fliegen eher auf stehende Modelle als männliche. Die liegenden Puppen wurden von Insekten beiderlei Geschlechts mit gleicher Begeisterung attackiert.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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