Ford erforscht Crowdsourcing-Technologie zur Anzeige von Schlaglöchern, die bares Geld sparen könnte
Archivmeldung vom 16.02.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAutofahrer könnten Schäden, verursacht durch Schlaglöcher und sonstige Straßenschäden, mittels einer fortschrittlichen Crowdsourcing-Technologie künftig weitestgehend vermeiden: Denn das Ford Research and Innovation Center in Aachen experimentiert mit Bord-Kameras und Modems, die im Zusammenspiel während der Fahrt detaillierte Informationen über Schlaglöcher sammeln. Diese virtuellen Schlaglochkarten werden dann automatisch in eine Daten-Cloud hochgeladen - und können in Echtzeit auf den Fahrzeugdisplays anderer Autofahrer abgerufen werden. Bei Bedarf schlägt das System sogar alternative Ausweichstrecken vor. Diese Technologie, die den Autofahrern und Versicherungen bares Geld sparen könnte, soll noch im Verlauf dieses Jahres ersten Praxistests unterzogen werden.
Zum Hintergrund: Kälte, Eis und Schnee sowie der Wechsel von Frost und Tauwetter setzen dem Straßenbelag zu. Die Folge sind oftmals tiefe Schlaglöcher, in denen sich bei Regen zudem Wasser sammelt. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch gefährlich. Europaweit tragen Schlaglöcher und sonstige Straßenschäden jedes Jahr zu mehr als einem Drittel aller Unfälle bei*. Alleine im Jahr 2011 wurden in Europa 20 Millionen Schlaglöcher gemeldet, was nur die "Spitze des Eisbergs" sein dürfte. Und lediglich die Hälfte dieser offiziell erfassen Schlaglöcher wurde nachweislich repariert - die geschätzten Kosten hierfür lagen bei rund 1,2 Milliarden Euro**. Je nach Land verbuchten europäische Autoversicherungen durchschnittliche Schlaglochschäden an Fahrzeugen in Höhe von 508 Euro** - in Einzelfällen kann es auch wesentlich teurer werden.
"Eine virtuelle Schlaglochkarte könnte unterwegs Schlaglöcher anzeigen und den Fahrer auf Gefahren hinweisen. Einige unserer Baureihen verfügen bereits heute über Sensoren, die Schlaglöcher entdecken, nun gehen wir einen Schritt weiter", sagt Uwe Hoffmann, Research Engineer, Advanced Chassis Control Technologies, Ford of Europe.
Schon jetzt verwenden Ford-Modelle wie der Mondeo, der S-MAX und der Galaxy Sensoren zur Erfassung von Schlaglöchern, um im Bedarfsfall die Federung anzupassen, damit Fahrwerksschäden mögliche vermieden beziehungsweise zumindest reduziert werden.
Ford prüft neue Baureihen bereits im Entwicklungsstadium auf einer 1,9 Kilometer langen Rüttel- und Holperstrecke auf dem Lommel Proving Ground in Belgien, wo einige der schlimmsten Schlaglochpisten der Welt zu Testzwecken realistisch nachgebildet wurden.
* http://cordis.europa.eu/project/rcn/192281_en.html ** http://ots.de/xuZn1
Quelle: Ford-Werke GmbH (ots)