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Elektroautos: Akkus sinnvoller als Brennstoffzellen

Archivmeldung vom 16.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Elektro-Tanken: Netzstrom ist besser. Bild: Mark Shwartz, stanford.edu
Elektro-Tanken: Netzstrom ist besser. Bild: Mark Shwartz, stanford.edu

Um den CO2-Ausstoß durch den Straßenverkehr zu drosseln, scheinen batteriebetriebene Elektroautos sinnvoller als Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos. Das hat eine Studie der Stanford University und der TU München (TUM) ergeben. Denn Wasserstoff hat den Nachteil, dass er eine spezielle Infrastruktur erfordert. Das trägt dazu bei, dass Akkus die deutlich günstigere Lösung für eine grünere Mobilitäts-Zukunft sind - zumindest im sonnigen Kalifornien.

Zwar sind sich viele Experten einig, dass Elektromobilität einen wichtigen Baustein für eine grünere Zukunft darstellt. Offen ist aber, was genau die optimale Lösung ist. "Studien wie diese sind nötig, um die kostengünstigsten und effektivsten Wege zur tiefgreifenden Entkarbonisierung des globalen Energiesystem zu finden", meint Sally Benson, Leiterin des Stanford Global Climate and Energy Project. Das Team hat daher für die 8.000-Einwohner-Stadt Los Altos Hills in der San Francisco Bay Area verschiedene Entwicklungsszenarien für die Zeit bis 2035 verglichen und dabei den Gesamteinfluss auf den Energieverbrauch der Kommune erfasst.

"Was die Gesamtkosten betrifft, haben wir festgestellt, dass akkubetriebene Elektrofahrzeuge besser für die Emissionsreduktion sind als Brennstoffzellen-Fahrzeuge", so der für BMW im Bereich Energiemanagement tätige TUM-Doktorand Markus Felgenhauer. Ein wesentlicher Nachteil von Wasserstoff-Brennstoffzellen ist der Studie zufolge, dass die nötige Tank-Infrastruktur sonst keinen wirklichen Mehrwert bringt. Um die entstehenden Mehrkosten aufzuwiegen, müssten letztlich die Fahrzeuge selbst merklich günstiger ausfallen. Doch dürfte auf absehbare Zeit das genaue Gegenteil der Fall sein, so Felgenhauer.

Speicher-Problem

"Ein anderer vermeintlicher Vorteil von Wassersstoff - das Zwischenspeichern überschüssiger Solarenergie - hat sich in unserer Analyse auch nicht entwickelt", betont Felgenhauer. 2035 würde Los Altos Hills nur sehr wenig der in Wasserstoff gespeicherten Energie für Heizung oder Beleuchtung nutzen. Dabei sollte eben das ein Vorteil sein, der die Anschaffung von Elektrolyseuren zur Wasserstoffgewinnung mittels Solarenergie rechtfertigt. Ohne diese hätten Brennstoffzellen einen schlechten Öko-Stand. Denn die klassische Wasserstoffgewinnung erfolgt aus Erdgas und setzt CO2 frei. Der Einsatz von Akkus dagegen wird CO2-neutraler, sobald es die Netzstromgewinnung wird.

Mit Los Altos Hills hat die Studie freilich ein sonniges, wohlhabendes Städtchen betrachtet, das hohe Solarstrom-Kapazitäten hat und in einem Landkreis mit schon jetzt hohem Elektroauto-Anteil liegt. Doch geht das Team davon aus, dass die Ergebnisse für viele Gemeinden im sonnigen Kalifornien relevant sind. Die Forscher hoffen, in künftigen Studien ein größeres Netzwerk an Gemeinden zu erfassen und weitere Faktoren, die Konsumenten bei der Wahl zwischen Akku und Brennstoffzelle beeinflussen könnten, zu beleuchten.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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