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GPS im Hirn? Wie sich der Mensch neu im Raum orientiert

Archivmeldung vom 17.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Das Hirn des Menschen nutzt flexibel mehrere Methoden, um sich zurechtzufinden

Neu in der fremden Stadt oder vorübergehend verwirrt nach dem Blinde Kuh-Spiel? Ein Mensch orientiert sich recht schnell in einem Raum, weil sein Hirn verschiedene Methoden nutzen kann. Jetzt berichten US-Forscher, dass Erwachsene diese Varianten frei kombinieren - je nach Vorerfahrung und Umfeld. Bisher war lediglich bekannt gewesen, dass sich Kinder und Tiere bei der Neuorientierung vor allem auf geometrische Hinweise wie Entfernungen, Längen oder Winkel verlassen. Erwachsene hingegen können obendrein auf kennzeichnende Merkmale zurückgreifen, etwa auf Texturen, Farben oder charakteristische Erkennungspunkte. Die Forscher berichten über den wechselnden Einsatz beider Methoden im Fachblatt "Psychological Science".

Die Ergebnisse zeigen, dass das Hirn bei der Neuorientierung im Raum mehrere Faktoren - vom Umfeld bis zu früheren Erfahrungen - berücksichtigt, so das Team um die Psychologinnen Kristin R. Ratliff von der University of Chicago und Nora S. Newcombe von der Temple University. Schauplatz für die Experimente waren größere und kleinere weiße, rechteckige Räume mit einem deutlich erkennbaren Merkmal - einem großen farbigen Stoffstück - an einer Wand. In diesem Raum sahen die Freiwilligen, wie ein Schlüsselbund im Kasten in einer der Raumecken deponiert wurde. Dann wurden sie mit einer Binde vor den Augen um die eigene Achse gedreht, um die Orientierung zu verlieren, und sollten danach auf die Ecke mit dem Schlüssel zeigen. Nach einer Pause sollte das Experiment wiederholt werden, ohne dass die Teilnehmer aber das Schlüsselablegen beobachten konnten. Vor allem aber platzierten die Forscherinnen den farbigen Stoff nun an einer anderen Wand. Im zweiten Experiment veränderten die Forscher in der Pause nicht den Stoff an der Wand, sondern die Raumgröße. Auf diese Weise sollte sich zeigen, ob das Hirn der Versuchspersonen bei der Orientierung auf geometrische oder kennzeichnende Hinweise zurückgriff.

Fazit der Tests: Das Hirn der erwachsenen Testpersonen zeigte keine deutlichen Vorliebe für eine der beiden Orientierungsvarianten. Im ersten Experiment nutzte es die geometrischen Hinweise im kleineren Raum, aber kennzeichnende Merkmale im größeren. Wenn die Menschen nach der Pause jedoch vom größeren zum kleineren Raum wechselten, griffen sie auch auf das Stofftuch zur Orientierung zurück. Die Forscher vermuten, dass die Probanden im zweiten Experiment auf die positiven Erfahrung mit dem Merkmal im größeren Raum zurückgriffen und es auch hier wieder nutzten.

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