Großartiger Archivfund nach 750 Jahren: Lancelot Fragment bis September im Schloss Mespelbrunn zu besichtigen
Archivmeldung vom 30.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttDas bisher größte und wohl auch älteste deutsche Fragment der Lancelot Sage wird bis September im Schloss Mespelbrun ausgestellt. Als Einband für ein Rechnungsbuch aus dem 16. Jahrhundert hat das Fragment bis zu seinem Fund vor zwei Jahren im Archiv der Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn gelegen.
Bei Sichtungsarbeiten fiel es dem Archivar in die Hände und bereits beim ersten Blick auf die innere Buchseite war klar, dass es sich hierbei um eine kostbare mittelalterliche Handschrift handeln mußte, die von einem sparsamen Buchbinder zerschnitten und in diesem Fall als Rechnungsbucheinband wiederverwendet worden war. Glücklicherweise hat der Buchbinder aber zwei Doppelseiten verwendet, so dass erstmals in Deutschland eine so frühe Prosadarstellung der Lancelot Saga in größerem Umfang untersucht werden kann.
Lancelot ist der "beste Ritter der Tafelrunde" zu Camelot am Hof König Artus und er bewegt mit seiner Kampfeskraft und seiner magnetischen Anziehungskraft nicht nur die Königin und Gemahlin König Artus, sondern bis heute eine begeisterte Leserschar jeden Alters. Erst mit diesem kostbaren Fund wird klar, dass die Geschichte Lancelots schon im 13. Jahrhundert in Deutschland großen Anklang gefunden haben muss, sonst wäre nicht diese, mit allen künstlerischen Finessen ausgestattete Übersetzung aus dem französischen Original in Auftrag gegeben worden.
Schlossverwaltung Mespelbrunn Schloss 63875 Mespelbrunn [email protected] Tel. +49 172-7693303 Geöffnet: bis Allerheiligen täglich von 9.00-17.00 Uhr Das Lancelot Fragment kann aus konservatorischen Gründen nur von Dienstag, den 4. Juli bis zum 19. September 2017 besichtigt werden.
Quelle: Schlossverwaltung Mespelbrunn (ots)