Immer auf der Suche nach dem Kick
Archivmeldung vom 30.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakImpulsive und zu Risikobereitschaft neigende Menschen haben im Gehirn weniger Andockstellen für die Kontrolle des Botenstoffs Dopamin. Das haben US-Forscher beim Hirnscans von 34 Freiwilligen herausgefunden. Die wenigsten Rezeptoren für Dopamin fanden die Wissenschaftler um David Zald von der Vanderbilt-Universität in Nashville bei impulsiven Probanden, die stets auf der Suche nach neuen "Kicks" waren.
Mit einem Fragebogen versuchten die Wissenschaftler
zunächst herauszufinden, welche der Probanden auf positive Eindrücke
von außen besonders empfänglich sind. Solche Persönlichkeiten reagieren
auf gutes Essen, Sex oder besondere Erlebnisse besonders stark, ebenso
wie auch auf Drogen wie Kokain. Ein solches Verhalten könnte direkt mit
der Produktion und Verarbeitung des Botenstoffs Dopamin im Gehirn in
Zusammenhang stehen, hatten bereits frühere Studien an Nagern gezeigt.
So fanden Forscher bei besonders neugierigen Ratten weniger Rezeptoren,
die für die Kontrolle der manchmal auch als Glückshormon bezeichneten
Substanz zuständig sind.
Ein ähnliches Ergebnis beobachteten die Wissenschaftler nun bei den
Probanden: Auch hier hing die Zahl der für das Dopamin zuständigen
Rezeptoren stark von der Persönlichkeit ab. Bei den Befragten, die
angaben, besonders offen für Neues, entscheidungskräftig und spontan zu
sein und sich auch gerne einmal über bestehende Regeln hinwegzusetzen,
fanden die Forscher deutlich weniger dieser Rezeptoren als bei eher
soliden Zeitgenossen. "Je weniger dieser Rezeptoren vorhanden sind,
desto weniger können sie regulieren, wie viel Dopamin freigesetzt
wird", erklärt Zald den Zusammenhang. Deshalb lösten neue Eindrücke bei
solchen Menschen eine verstärkte Ausschüttung von Dopamin aus, weshalb
auch die emotionale Reaktion stärker ausfällt.