Studie: Verschwörungstheoretiker sind oft kriminell
Archivmeldung vom 28.02.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerschwörungstheorien verführen deren Anhänger dazu, in die Kleinkriminalität abzurutschen oder sie zumindest zu akzeptieren. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie von Karen Douglas, Psychologin an der University of Kent, und ihrem Team.
Mangel an Bindungen
Bisher wurde der Hang zu derartigen Theorien bereits mit Vorurteilen, politischem Desinteresse und Untätigkeit in Verbindung gebracht. Jetzt kommt dazu, dass Verschwörungstheoretiker antisoziales Verhalten an den Tag legen. Typisch ist es den Forschern nach, dass diese beispielsweise den Umtausch von Produkten oder die Erstattung des Kaufpreises verlangen, obwohl sie dazu kein Recht haben. Das Stehlen von Einkaufswagen in Supermärkten zählen die Wissenschaftler ebenfalls dazu.
Dieses kleinkriminelle oder unsoziale Verhalten verbinden die Experten mit einem gefühlten Mangel an gesellschaftlichen Bindungen und einer sogenannten Anomie. Darunter verstehen Soziologen einen Zustand fehlender oder schwacher sozialer Normen, Regeln und Ordnung. "Unsere Arbeit hat erstmals gezeigt, welche Rolle Verschwörungstheorien bei der Haltung von Menschen gegenüber der alltäglichen Kriminalität spielen können", sagt Douglas. Es zeige, dass Menschen, die nach eigenem Gefühl Opfer von Verschwörungen sind, eher geneigt sind, ein unethisches Verhalten an den Tag zu legen als andere.
Recht und Ordnung egal
Dan Jolley von der Staffordshire University im britischen Stoke-of-Trent, kommentiert das Forschungsergebnis aus Canterbury so: "Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, neigen dazu, die alltäglichen kriminellen Aktionen kleinzureden. Diese Theorien führen dazu, dass Menschen das Gefühl für Recht und Unrecht verlieren." Das wiederum begünstige kriminelle Aktivitäten.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens